Politik

Gedenkstunde für Flutopfer, Politiker versprechen Wiederaufbau

  • Mittwoch, 8. September 2021
Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, spricht während einer Gedenkstunde für die Opfer der Hochwasserkatastrophe im Landtag. /picture alliance/dpa/Marius Becker
Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, spricht während einer Gedenkstunde für die Opfer der Hochwasserkatastrophe im Landtag. /picture alliance/dpa/Marius Becker

Düsseldorf – Mit dem Versprechen des Wiederaufbaus haben Landtag und Landesregierung in Nordrhein-Westfalen (NRW) in einer Gedenkstunde der Opfer der verheerenden Flutkatastrophe Mitte Juli gedacht.

Vor Angehörigen, Rettungskräften und Helfern versprach Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) heute im Landtag: „Wir sind es den Opfern schuldig, den Wiederaufbau voranzutreiben. Eine solche Aufbauleistung haben wir zuletzt im 2. Weltkrieg bewältigen müssen.“

Laschet bezeichnete die Coronapandemie und die Jahrhundertflut als eine „Heimsuchung“, die prägend im geschichtlichen Bewusstsein bleiben werde.

In einer Schweigeminute wurde der Opfer der Katastrophe gedacht. Im Plenarsaal waren Kerzen für die Opfer der Flut und weiße Blumengestecke aufgestellt.

Auf der Regierungsbank saßen Mitarbeiter der Feuerwehren, des THW, des Roten Kreuzes. 49 Menschen hätten ihr Leben in Nordrhein-Westfalen verloren, weitere acht Menschen aus NRW seien bei der Flut in Rheinland-Pfalz ums Leben gekommen, sagte Laschet.

Landtagspräsident André Kuper versprach neben materiellen Hilfen, die das Parlament schnellstmöglich auf den Weg bringen werde, auch die Aufarbeitung der Katastrophe – „unabhängig von Wahlterminen“. Jetzt sei es wichtig, „die richtigen Schlüsse“ aus der Flut zu ziehen.

Nicole Didion, die als leitende Notärztin im Flutgebiet im Einsatz war, schilderte in bewegenden Worten, auf welche Zerstörung und Verzweiflung sie getroffen war. „Ich war nicht annähernd darauf vorbereitet, was mich vor Ort wirklich erwartet hat“, sagte sie. „Wir haben erlebt, wie Menschen bis zur völligen Er­schöpfung versucht haben, zu retten, was noch zu retten ist.“

Sie habe Hoffnungslosigkeit, Ausweglosigkeit und Perspektivlosigkeit gesehen. „Materielle Verluste mög­en zu ersetzen sein, menschliche Verluste und vertraute Erinnerungen sind es nicht.“

Unwetter mit ungewöhnlich starken Regenfällen hatten Mitte Juli in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen eine Hochwasserkatastrophe ausgelöst. Ganze Landstriche wurden von den Wassermassen verwüstet.

Nach ersten Schätzungen entstanden allein in NRW Schäden in Höhe von etwa 13 Milliarden Euro. Für den Wiederaufbau der betroffenen Gebiete wollen Bund und Länder in den nächsten Jahren 30 Milliar­den Euro bereitstellen.

dpa

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