Politik

Warnhinweise für Homöo­pathie-Präparate gefordert

  • Mittwoch, 14. Juni 2017
Drei Flaschen mit Globuli gegen Grippe, Husten und Schnupfen. /thomas.andri, stock.adobe.com
/thomas.andri, stock.adobe.com

Osnabrück – Der Bremer Gesundheitsexperte Gerd Glaeske hat eine gesetzliche Kennzeichnungspflicht für homöopathische Präparate gefordert. Es müsse deutlich gemacht werden, „dass eindeutige Hinweise auf Wirksamkeit und Nutzen fehlen“, sagte der Wissenschaftler von der Universität Bremen der Neuen Osnabrücker Zeitung anlässlich des Homöopathie-Weltkongresses in Leipzig. Solche Warnhinweise dienten dem Schutz von Patienten, „die Homöopathie noch immer als Alternative zur Schulmedizin anwenden".

„Auch in der Schulmedizin ist nicht alles durch gute Studien belegt, was behauptet wird“, sagte Glaeske. Für die Homöopathie gebe es aber gar keine Ergebnisse aus methodisch akzeptablen Untersuchungen, die als Alternative zur Evidenz in der Schulmedizin zitiert werden könnten.

Bisher tragen zahlreiche Kassen in vielen Fällen die Kosten für homöopathische Behandlungen. Kritiker lehnen dies vor allem wegen der nicht belegten Wirksamkeit ab.

Zuletzt forderte die Kassenärztliche Bundesvereinigung, dass die gesetzlichen Krankenkassen grundsätzlich keine homöopathischen Leistungen finanzieren dürften, solange der Nutzen nicht nachgewiesen sei. Ähnliches hatten in der Vergangenheit auch Politiker wie der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach gefordert.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung