Warnstreiks an zwölf Standorten kommunaler Krankenhäuser

Berlin – Im Zuge von Warnstreiks im öffentlichen Dienst haben nach Gewerkschaftsangaben in Berlin unter anderem Beschäftigte an zwölf Standorten kommunaler Krankenhäuser die Arbeit niedergelegt.
Schätzungsweise 1.000 Menschen beteiligten sich an Einrichtungen der Universitätsklinik Charité, des landeseigenen Klinikkonzerns Vivantes und am Jüdischen Krankenhaus, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Max Manzey heute. Die Arbeitsniederlegungen hätten mit dem Frühdienst ab 5.30 Uhr begonnen. Der Ausstand soll auch morgen noch andauern.
Das bisherige Angebot der Arbeitgeber sei für sie und ihre Kollegen ein „Schlag ins Gesicht“, sagte die Charité-Pflegekraft Mareen Höwler im RBB-Inforadio. Sie argumentierte mit der Inflation und mit einer nötigen Aufwertung des Berufsfeldes angesichts des Fachkräftemangels.
Ein Notdienst sollte in den Kliniken während des Warnstreiks sichergestellt werden. Die Charité hatte bereits vorab mitgeteilt, dass planbare Eingriffe verschoben werden. Die Versorgung von Notfällen, zeitkritische Operationen, Transplantationen und OPs von Kindern würden weiterhin durchgeführt.
Insgesamt wurden 6.000 bis 7.000 Beteiligte bei Warnstreiks im öffentlichen Dienst erwartet. Zur Teilnahme aufgerufen waren zum Beispiel auch Beschäftigte der Stadtreinigung, der Wasserbetriebe und der Berliner Bäder. Nach BSR-Angaben sollen heute und morgen die Müllabfuhr, der Sperrmüllabholservice, die Recyclinghöfe und die Straßenreinigung ganztägig ausfallen.
Hintergrund sind Tarifverhandlungen für Beschäftigte des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn.
Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro. Die Gewerkschaften wiesen dies aber umgehend zurück. Der Arbeitgeberverband KAV kritisierte den Warnstreik und forderte die Gewerkschaft auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
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