Warnung vor Panikmache nach Tuberkuloseausbruch an zwei Schulen in Baden-Württemberg

Stuttgart – Nach dem Tuberkulose(Tb)-Ausbruch an zwei Schulen in Bad Schönborn in Baden-Württemberg warnt das Gesundheitsministerium vor Panikmache in sozialen Netzwerken. An den beiden Schulen waren insgesamt zwei Kinder erkrankt und 50 Personen infiziert.
„Die Sorgen von Eltern und Lehrern im Umfeld der betroffenen Schulen sind verständlich. Bei der Tuberkulose handelt es sich jedoch heutzutage um eine im Regelfall gut behandelbare und heilbare Krankheit“, erklärte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha (Grüne) heute in Stuttgart. Von den mit Tb-Bakterien infizierten Erwachsenen erkrankten nur fünf bis zehn Prozent, so Lucha. Bei Kindern liege der Anteil etwas höher.
Der Minister wies daraufhin, dass Tb-Fälle an Schulen immer wieder vorkämen. Allerdings sei die „vergleichsweise hohe Zahl infizierter Schüler und Lehrer eher ungewöhnlich“, so Lucha. Es sei zu vermuten, dass der zuerst betroffene Schüler über einen längeren Zeitraum mit unerkannter Erkrankung den Unterricht besucht habe und dadurch viele Kontaktpersonen anstecken konnte.
„Hier ist eine sorgfältige Abklärung erforderlich und bei entsprechender ärztlicher Empfehlung eine konsequente vorbeugende Behandlung mit Antibiotika, die das Risiko eines Krankheitsausbruchs senken kann“, sagte der Gesundheitsminister.
Er warnte davor, in sozialen Netzwerken falsche und panikmachende Informationen über ein unkontrolliertes Ausbreiten der Erkrankung zu verbreiten. „Die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes Karlsruhe haben viel Erfahrung im Umgang mit Tb-Fällen sowie den notwendigen Maßnahmen und insofern mein volles Vertrauen bei der Bewältigung dieses Ausbruchs“, betonte er.
In Baden-Württemberg traten in den vergangenen Jahren nach Angaben des Gesundheitsministeriums zwischen 681 und 792 Fällen pro Jahr auf, im Jahr 2019 waren es bislang 331 Fälle.
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