Was der Wegfall der Neupatientenregelung HNO-Praxen kostet

Neumünster – Die Abschaffung der Neupatientenregelung hat in HNO-Arztpraxen deutliche Umsatzverlusten verursacht. Das berichtet der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte auf Basis von Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) in Hamburg und Berlin für das erste Quartal 2023.
Danach ging der Praxisumsatz in der Hauptstadt fallzahlbereinigt um rund elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. In Hamburg brach der Umsatz sogar um fast ein Viertel (24 Prozent) ein.
„Diese Entwicklung ist äußerst besorgniserregend, weil sie zur wirtschaftlichen Schieflage der Praxen führt“, sagte der Präsident des Verbandes, Jan Löhler. Ohne eine deutliche Anhebung der Vergütung bei den aktuellen Honorarverhandlungen mit den Krankenkassen für das Jahr 2024 würden mehr HNO-Praxen als erwartet frühzeitig schließen müssen.
Zusätzlich verschärft wird die wirtschaftliche Lage laut Berufsverband durch eine zu geringe Erhöhung des Orientierungspunktwertes in den vergangenen Jahren.
„Es kann nicht sein, dass weder die Inflation, noch die höheren Tarifabschlüsse für Medizinische Fachangestellte oder die steigenden Hygieneanforderungen bei der Vergütung berücksichtigt werden. Das unwürdige Preisdumping der Krankenkassen muss bei der Honorarrunde für das kommende Jahr ein Ende haben“, forderte Löhler.
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