Vermischtes

Weg zur Klimaneutralität: Hilfe für Berliner Kliniken

  • Montag, 21. November 2022
Marc Schreiner, Geschäftsführer der Berliner Krankenhausgesellschaft e.V. /picture alliance, Thomas Uhlemann
Marc Schreiner, Geschäftsführer der Berliner Krankenhausgesellschaft/picture alliance, Thomas Uhlemann

Berlin – Die Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG) hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Berliner Kranken­häuser auf ihrem Weg zur Klimaneutralität zu unterstützen. Das geht aus dem Strategiepapier „Klimaschutz und nachhaltige Gesundheitsversorgung“ hervor, das die BKG vor kurzem verabschiedet hat.

„Der unbestreit­bare Klimawandel und seine Folgen sind schon heute unumkehrbar und führen bei unge­brems­tem Fortgang zum fortschreitenden Entzug der Lebensgrundlagen der Menschheit“, heißt es zur Be­grün­dung.

Um die Berliner Krankenhäuser zu unterstützen, will die BKG unter anderem Informationen zu Klimaschutz­maßnahmen zusammentragen und den Krankenhäusern leicht zugänglich machen – zum Beispiel auch das Rahmenwerk „Klimagerechte Gesundheitseinrichtungen“ der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit, das den Weg von Gesundheitseinrichtungen zur Klimaneutralität beschreibt.

Plattform für den Austausch von Erfahrungen

Die BKG will eine internetbasierte Plattform für den Austausch von Erfahrungen und „Guten Beispielen“ er­rich­ten, grundsätzliche Probleme bei der Umsetzung geeigneter Maßnahmen identifizieren und eine Anpas­sung gesetzlicher Rahmenbedingungen zugunsten eines Nachhaltigkeitsfaktors an die politisch Verant­wort­lichen herantragen.

Schließlich will die BKG Zeiträume festlegen, bis wann sich die Berliner Krankenhäuser zu „Zero Emission Hospitals“ transformiert haben sollten. Dieser Prozess solle möglichst innerhalb der nächsten zehn Jahre abgeschlossen sein, heißt es in dem Papier.

„Die BKG hat das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit gemeinsam mit einem Expertengremium beraten, Handlungsfelder definiert und ein Strategiepapier beschlossen“, erklärte der Geschäftsführer der Berliner Kran­­kenhausgesellschaft, Marc Schreiner. „Klimaschutz stellt die Berliner Krankenhäuser vor enorme Heraus­for­derungen, die es zügig anzugehen gilt.“

Hierzu bedürfe es eines Handlungsplans mit definierten Umweltzielen und konkreten Maßnahmen­vor­schlä­gen – am besten auf der Grundlage einer Standortbestimmung für die einzelnen Krankenhäuser mit dem Ziel, die jeweiligen Handlungsnotwendigkeiten zu priorisieren.

Klimaschutz dauerhaft in der Finanzierung etablieren

„Mit dem Green-Hospital-Programm im letzten Haushalt Berlins ist immerhin ein Grundstein für klima­freund­liches Handeln gelegt“, so Schreiner weiter. „Doch die Aspekte des Klimaschutzes müssen dauerhaft in der Finanzierung etabliert werden. Bis dahin bedarf es einer Anschub- und Sonderfinanzierung der Maßnahmen durch das Land Berlin, zum Beispiel im Rahmen eines Förderprogramms ergänzend zur Investitions­finanzie­rung.“

Der BKG zufolge wird der erforderliche Finanzierungsbedarf für eine klimaneutrale Umgestaltung der Berliner Krankenhäuser auf circa 1,4 Milliarden Euro geschätzt.

Neben den klimaschutzbedingten Mehrkosten des Sanie­rungsbedarfs der Krankenhäuser von circa 600 Millio­nen Euro müsse für die Umsetzung weiterer Maß­nahmen, wie zum Beispiel der Einführung eines standortbe­zo­genen Klimaschutzcontrollings, der Einführung von Job-Tickets für die Mitarbeitenden und der Schulung und Etablierung von Klimamanagern, mit weiteren 120 Millionen Euro gerechnet werden.

Diese könnten derzeit von den Krankenhäusern nicht über die Investitionsförderung des Landes oder die bereitgestellten Betriebsmittel durch die Krankenkassen erlöst werden.

fos

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