Weiter Diskussionsbedarf bei der Krankenhausreform

Berlin – Die Diskussion um die geplante Krankenhausreform hält weiter an. Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) forderte heute, die mit der Reform einhergehenden Veränderungen bei der ärztlichen Weiterbildung stärker zu berücksichtigen.
„Dem weitgehenden Umbau der Versorgung im ambulanten und stationären Bereich müssen Weiterbildungskonzepte folgen“, mahnt die Fachgesellschaft. Laut DGCH bestehen mit der Reform aber auch Chancen für eine Verbesserung der Weiterbildung.
„Wie die chirurgische Weiterbildung in der Praxis aussieht, hängt wesentlich vom jeweiligen Arbeitsplatz und dem oder der dortigen Weiterbildungsermächtigten ab“, meint Frederik Schlottmann von der Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover und Erstautor eines Positionspapiers der DGCH zum Thema.
Laut Udo Obertacke vom Universitätsklinikum Mannheim, stellvertretender Leiter der AG Lehre der DGCH, bietet sich mit der Reform die Chance, die ärztliche Weiterbildung von Grund auf neu zu denken und eine Verbundweiterbildung verpflichtend zu etablieren.
„Der Verbund bietet den Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung den großen Vorteil eines sektoren- und klinikübergreifenden Weiterbildungsvertrags und somit arbeitsrechtliche und finanzielle Sicherheit“, erläutert er.
Basis müsse ein bundesweit einheitliches Curriculum mit einem transparenten zeitlichen Ablauf sein. Rotationen und Kursangebote sollten durch den Arbeitgeber organisiert und die Kosten übernommen werden. Neue bürokratische und organisatorische Hürden gelte es dagegen zu vermeiden, so seine Forderung.
Eine engere Abstimmung der Reform zwischen dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) und den Ländern fordert unterdessen die Landesärztekammer Brandenburg (LÄKB).
„Niemand zweifelt an der Notwendigkeit einer Krankenhausreform – aber diese wird nur gelingen, wenn Bund und Länder zusammenarbeiten und der Bundesgesundheitsminister mit Vernunft an eine gemeinsame Planung geht“, sagte der Vizepräsident der Kammer, Steffen König.
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