Chirurgen: Weiterbildung sollte ein Kernthema sein

Berlin – Die Gesetzentwürfe zur Krankenhausreform vernachlässigen Fragen der ärztlichen Weiterbildung und gefährden so die Versorgung. Das kritisiert der Berufsverband der Deutschen Chirurgie (BDC). Dieser mahnt, die Weiterbildung zu einem Kernthema der Krankenhausreform zu machen.
„Um auch in Zukunft eine adäquate medizinische Versorgung sicherzustellen, darf es keinen Verlust einer qualitativ hochwertigen Weiterbildung geben“, sagte BDC-Präsident Hans-Joachim Meyer im Vorfeld des Deutschen Chirurgie Kongress Ende April in Leipzig. Das müsse allen Beteiligten im Gesundheitswesen bewusst sein. „Umso schwerer ist es für uns, nachzuvollziehen, dass die Politik die fachärztliche Weiterbildung bisher kaum berücksichtigt“, sagte er.
Der BDC hat zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) und anderen Verbänden Kernanforderungen zur Weiterbildung an die Politik zusammengefasst. Dazu gehört bei den geplanten Vorhaltepauschalen eine finanzielle Zulage für Kliniken, die eine fachärztliche Weiterbildung anbieten und durchführen. Auch im vertragsärztlichen Sektor sei eine finanzielle Weiterbildungsförderung für die operativ tätigen Praxen und medizinischen Versorgungszentren wichtig.
„Die Weiterbildungsstätten müssen mit ihren Angeboten zu Inhalten und Kompetenzerwerb in einem digitalen Verzeichnis einsehbar sein. Zudem sollten lokale und regionale Weiterbildungsverbünde aufgelistet sein, um die Rotationsmöglichkeiten realistisch und zeitentsprechend gestalten zu können“, heißt es in dem entsprechenden Positionspapier außerdem.
Voraussetzung für solche Weiterbildungsverbünde seien rechtssichere Arbeitsverträge, eine Angleichung der Gehälter und die Klärung der Berufshaftpflicht bei Orts- und Arbeitgeberwechsel. Außerdem sollte die Beantragung und Erteilung einer Weiterbildungsbefugnis unbürokratisch erfolgen, so die Forderung der Verbände.
„Ziel muss es sein, die Weiterbildung in dem Gebiet Chirurgie wieder attraktiver zu gestalten, damit wir auch in Zukunft gut ausgebildete Operateurinnen und Operateure in OP und Praxis haben“, so Meyer.
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