Welche Erkrankungen niedergelassene Ärzte am häufigsten behandeln

Berlin – Muskel-, Skelett- und Bindegewebserkrankungen sind die häufigsten Diagnosen in deutschen Arztpraxen. 36,7 Millionen Patienten haben im vergangenen Jahr wegen Beschwerden aus dieser Gruppe eine Arztpraxis aufgesucht. Auf Platz zwei der größten Krankheitsgruppen stehen mit 35,1 Millionen die Erkrankungen des Atmungssystems. Das zeigt eine neue Infografik der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Nach diesen beiden Gruppen folgen mit 29,5 Millionen Patienten endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten, Erkrankungen des Kreislaufsystems (28,5 Millionen) und psychischen Verhaltensstörungen (25,6 Millionen).
Interessant ist auch der Blick auf die Entwicklung der Diagnosehäufigkeiten seit dem Jahr 2010. Die deutlichste Steigerung verzeichneten hier mit 19,6 Prozent die neurotischen, Belastungs- und somatoformen Störungen. Sie sind die häufigsten in der Krankheitsgruppe der psychischen Verhaltensstörungen. 13,6 Millionen Patienten ließen sich 2015 deswegen behandeln.
Ein Plus von 16,2 Prozent gab es bei den Infektionen der oberen Atemwege: 20,7 Millionen Patienten gingen im vergangenen Jahr deshalb zum Arzt.
Eine Morbiditätsstatistik gibt seit einigen Jahren auch die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein heraus. Niedergelassene Ärzte können darin fachgebietsbezogen durchschnittliche Fallzahlen nachschlagen und so gegebenenfalls für die eigene Praxis bei Regressgefahr Praxisbesonderheiten geltend machen.
Die häufigste Diagnose in allgemeinmedizinischen Praxen ist danach die Hypertonie, gefolgt von Störungen des Lipoproteinstoffwechsels und Rückenschmerzen.
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