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Welt-Aids-Tag: Deutsche Aidshilfe warnt vor Rückschritten beim Kampf gegen Krankheit

  • Montag, 1. Dezember 2025
/SewcreamStudio, stock.adobe.com
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Berlin – Am Welt-Aids-Tag hat die Deutsche Aidshilfe in einem Appell an die Bundesregierung und die Regierungen anderer Länder dramatische Rückschritte beim globalen Kampf gegen HIV und Aids kritisiert. „Im Moment wird eine globale Katastrophe mit Millionen Toten, Infektionen und Waisen vorprogrammiert“, erklärte Sven Warminsky vom Vorstand der Deutschen Aidshilfe heute. „Die Bundesregierung muss jetzt aktiv werden, mehr finanzielle Mittel bereitstellen und die internationale Suche nach Lösungen vorantreiben!“

Die Weltgemeinschaft habe in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte gegen HIV und Aids erzielt, erklärte die Deutsche Aidshilfe. HIV sei heute gut behandelbar, die Krankheit Aids vermeidbar. Aufgrund von drastischen Kürzungen der Auslandshilfen durch die US-Regierung von Präsident Donald Trump stünden alle Erfolge auf dem Spiel. „Wer in stark von HIV betroffenen Ländern die Maßnahmen einstellt, die zum Erfolg geführt haben, wird das Elend zurückholen, das wir gerade fast überwunden hatten“, erklärte Warminsky.

Die Schäden seien bereits enorm, erklärte Warminsky. Noch sei es aber nicht zu spät, um gegenzusteuern. „Wir haben die Wahl: Beenden wir Aids oder lassen wir die Pandemie zurückkehren?“

Die Deutsche Aidshilfe kritisierte auch die Bundesregierung für Kürzungen bei Maßnahmen gegen HIV. Deutschland hatte dem Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria im Oktober eine Milliarde Euro für die nächsten drei Jahre zugesagt. Das seien 300 Millionen Euro weniger als in der letzten Finanzierungsrunde und das „bei steigendem Bedarf“, erklärte die Deutsche Aidshilfe. Zudem habe die EU ihre Unterstützung von HIV-Programmen fast vollständig eingestellt.

Den Appell unterzeichneten zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, unter anderem die HIV-Mitentdeckerin und Nobelpreisträgerin Françoise Barré-Sinoussi, die ehemalige Bundestagspräsidentin und Bundesgesundheitsministerin Rita Süssmuth sowie Berlins ehemaliger Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit. Auch Hilfsorganisationen wie die International AIDS Society, das Deutsche Rote Kreuz und Plan International Deutschland e.V. beteiligten sich.

afp

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