Weltärztebund bestürzt über Trumps Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen

Bonn – Der Weltärztebund (World Medical Association, WMA) hat die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, aus dem Pariser Klimaschutzabkommen auszusteigen, scharf kritisiert. „Eine solche Entscheidung eines Landes, das selbst mit die höchsten CO2-Emissionen aufweist, ist nicht verantwortlich“, sagte der Präsident der WMA, Ketan Desai. Dieser „sehr traurige und alarmierende Schritt rückwärts“ sei eine vollkommene Missachtung menschlichen Wohlergehens, menschlicher Rechte und Würde, so der WMA-Präsident.
Die Weltärztebund hatte in der Vergangenheit immer wieder auf die Herausforderungen durch den Klimawandel hingewiesen und vor dessen Folgen für die weltweite Gesundheit gewarnt. „Es ist absolut entscheidend, dass das Thema Gesundheit bei den Gesprächen über den Klimaschutz eine größere Rolle spielt“, hatte Desai zuletzt Anfang Mai auf der Klimatagung der Nebenorgane des UNO-Klimasekretariats, der „Climate Change Conference“, in Bonn erklärt. „Wenn es der Weltgemeinschaft nicht gelingt, den Temperaturanstieg auf unter zwei Grad zu begrenzen, steigt das Risiko für große Gesundheitsprobleme, Armut und soziale Konflikte“, so Desai.
Im vergangenen November hatte die WMA dazu aufgerufen, Ärzte verstärkt an Programmen und Maßnahmen gegen den Klimawandel zu beteiligen. Gleichzeitig appellierte der Bund an medizinische Organisationen und Gesellschaften, gegen den Klimawandel vorzugehen, zum Beispiel, indem sie keine Gelder in Firmen und Technologien investierten, die auf der Verbrennung von fossilen Rohstoffen beruhten.
Trump hatte bereits im Wahlkampf einen „America First Energy Plan“ angekündigt. Er sieht vor, weitere Ressourcen fossiler Brennstoffe zu erschließen und so Strom billiger zu machen.
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