Wenig Daten zur Situation sterbender Menschen in Deutschland

Berlin – Die Bundesregierung verfügt offenbar über wenig Informationen zur Lage sterbender Menschen in Deutschland. Das geht aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag hervor.
Darin fragt die FDP unter anderem zu Zahlen der Todesfälle in Pflegeheimen, der Sterbenden ohne Begleitung, Arten von Sterbebegleitung, Bettlägerigkeit und Depressionen vor dem Tod und ähnlichen Aspekten. Bei einer Mehrheit der Fragen liegen der Bundesregierung nach eigenen Angaben keine Schätzungen oder Informationen vor.
Auch zu einer möglichen Zahl an Menschen, die gerne Sterbehilfe in Anspruch nehmen würden, hat die Bundesregierung nach eigenen Angaben keine Informationen. Ebenso sei die Zahl der Patientenverfügungen nicht bekannt.
Hinsichtlich der Beratungsangebote verweist die Regierung in der Antwort auf das gute Netz unterschiedlicher Angebote der Hospiz- und Palliativversorgung in unterschiedlicher Trägerschaft.
Die FDP wirft der Regierung und insbesondere dem Bundesgesundheitsministerium Desinteresse vor. „Der Minister interessiert sich überhaupt nicht für die Situation todkranker oder bereits sterbender Menschen“, beklagte die FDP-Gesundheitsexpertin Katrin Helling-Plahr. Sie forderte erneut ein liberales Sterbehilfegesetz.
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