Weniger Landärztestipendien in Brandenburg

Potsdam – Das Land Brandenburg setzt sein Landärztestipendium fort: Angehende Ärzte, die bereit sind, nach ihrem Studium und ihrer Weiterbildung zum Facharzt für mindestens fünf Jahre in einer ländlichen Region Brandenburgs tätig zu werden, können sich noch bis zum 30. August um einen von 18 Stipendienplätze bewerben. Stipendiaten erhalten pro Monat 1.000 Euro Fördergeld.
„Die Fachkräftesicherung im Gesundheitswesen ist eine der größten Herausforderung für die medizinische Versorgung der Menschen“, sagt Brandenburgs Gesundheitsministerin Britta Müller (parteilos, für BSW). „Die Förderung des medizinischen Nachwuchses ist ein Schlüssel, diese Herausforderung zu meistern.“ Das Land Brandenburg brauche junge Ärztinnen und Ärzte, die im Land leben und arbeiten wollten.
Ähnlich äußert sich die Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg, die Lübbener Urologin Catrin Steiniger: „Das Landärzteprogramm ist eine wertvolle Ergänzung zu unserer eigenen, seit Jahren breit aufgestellten Nachwuchsförderung“, sagte Steiniger. „Als ambulant tätige Ärztin weiß ich aus eigener Erfahrung, wie erfüllend die Tätigkeit auf dem Land ist.“
Doch das Landärztestipendium ist in den vergangenen Jahren massiv gekürzt worden. 2021 zum Beispiel konnten sich noch 50 Medizinstudierende um eines der Stipendien bewerben. Zudem gab es ursprünglich auch so genannte Co-Stipendien für Weiterbildungsassistenten.
Doch dieser Teil des Programms wurde nie stark nachgefragt, und ist nach Angaben aus dem Ministerium schon seit 2022 Geschichte. Heute stehen für das Programm noch 2,3 Millionen Euro im Haushalt 2025 und rund 2,1 Millionen Euro im Haushalt 2026 bereit.
Seit 2019 stellte das Land insgesamt 9,6 Millionen Euro für das Landärzteprogramm zur Verfügung. Damit wurden 231 Stipendiaten gefördert. Die ersten von ihnen werden voraussichtlich Ende 2027 ihre Weiterbildung zum Facharzt abgeschlossen haben.
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