Politik

Weniger Neuinfektionen, aber RKI will noch nicht von Entspannung sprechen

  • Dienstag, 7. April 2020
/picture alliance, Bernd Thissen
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Berlin – Die Zahl der offiziell gemeldeten SARS-CoV-2-Infektionen in Deutschland steht kurz vor der 100.000-Marke, die Zahl der Neuerkrankungen ist mit 3.834 aber etwas ge­rin­ger als an den Vortagen. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) könne allerdings noch nicht von einer Entspannung ausgegangen werden.

„Schwankungen sind immer möglich“, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler heute in Berlin. „Wir müssen die nächsten Tage abwarten, ob sich bei den Meldungen ein Trend abzeich­net."

Seit gestern ist die Zahl der offiziell gemeldeten Todesfälle um 173 auf nun 1.607 gestie­gen. Die COVID-19-Sterberate steige weiter an und liege aktuell bei 1,6 Prozent, sagte Wieler. Die Gründe hierfür seien einerseits die Zunahme an Krankheits­ausbrüchen in Al­ten- und Pflegeheimen sowie Krankenhäusern.

Andererseits handele es sich bei den Toten um ältere Menschen, die sich bereits vor ein bis zwei Wochen infiziert hätten und sich seither in stationärer Behandlung befunden hätten. Die Inzidenz von COVID-19 ist mittlerweile auf 117 pro 100.000 Einwohner ge­stie­gen, schwankt allerdings immer noch stark zwischen verschiedenen Regionen.

Zusätzlich zur Zahl der Erkrankten und Verstorbenen will das RKI künftig der Veröffent­lichung der Basisreproduktionszahl R0 einen höheren Stellenwert einräumen.

Sie gibt an, wie viele weitere Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt. Diese Zahl sei für die Beurteilung des Epidemiverlaufs und der Wirksamkeit der Eindämmungsmaß­nah­men sehr relevant, so Wieler.

Es sei eine „sehr, sehr schöne Entwicklung", dass es in den vergangenen Wochen einen Rückgang der Basisreproduktionszahl gegeben habe. Derzeit liege sie zwischen 1,2 und 1,5. Die Zahl soll künftig auch veröffentlicht werden.

nec

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