Weniger PCR-Tests und mehr positive SARS-CoV-2-Befunde

Berlin – Die Zahl der SARS-CoV-2-Tests ist in der vergangenen Woche leicht gesunken, die Positivrate hat sich hingegen von 0,9 auf 1,2 Prozent erhöht. Dies teilten die Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM e.V.) heute mit.
„Das ist eine Erleichterung, was die enorme Dauerbelastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Laboren angeht – aber noch längst keine Entwarnung, was die Pandemie selbst betrifft“, warnte Michael Müller, 1. Vorsitzender des fachärztlichen Berufsverbandes. Das deutliche Plus an positiven PCR-Befunden zeige das wieder „deutlich aktivere Infektionsgeschehen in vielen Bundesländern“.
„Wir begrüßen sehr, dass die Bundesregierung die Teststrategie geändert und das Testen von Reiserückkehren aus Nicht-Risikoländern wieder zurückgenommen hat“, betonte Evangelos Kotsopoulos, Vorstand im ALM. Zuletzt habe sich die Lage in den Laboren dramatisch zugespitzt.
„In zahlreichen Regionen hatten wir einen Auslastungsgrad von 100 Prozent. Auch mit Blick auf die kommende Herbst- und Wintersaison – und einem wahrscheinlich erhöhtem Testaufkommen – ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir sorgsam mit unserem Fachpersonal und den weiterhin knappen Testressourcen umgehen.“
Dass sich die Positivrate parallel zu den sinkenden Testzahlen von 0,9 auf 1,2 Prozent erhöht hat, wertet der ALM als Zeichen, dass einerseits die Teststrategie in die richtige Richtung geht, aber auch das Infektionsgeschehen insgesamt wieder zunimmt.
„Wir entdecken mit weniger Tests mehr infizierte Menschen. Das ist nicht nur effektiv, sondern auch höchst effizient“, so ALM-Vorstand Jan Kramer. Eine mehr anlassbezogene Testung entlaste auch die Krankenkassen, Krankenversicherungen sowie Beitrags- und Steuerzahler.
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