Ärzteschaft

Wenn Kinder Angehörige auf der Intensivstation besuchen

  • Donnerstag, 17. November 2022
/Bavorndej, stock.adobe.com
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Berlin – Worauf ist zu achten, wenn Kinder Angehörige oder Freunde auf der Intensivstation oder einer Not­aufnahme besuchen möchten? Die Deutschen Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hat jetzt einen Leitfaden mit Empfehlungen vorgestellt.

Der Leitfaden gliedert sich in zehn Punkten: von der Planung eines Kinderbesuches im interprofessionellen Team, der Aufbereitung von kindgerechten Informationen bis zur psychosozialen Unterstützung sowie der Einbindung von Qualitäts- und Risikomanage­ment und einer Dokumentation von Kinderbesuchen. Ein Kapitel widmet sich insbeson­dere palliativen Situationen.

Laut der Fachgesellschaft wird der Besuch von Kindern auf Intensivstationen seit Jahren kontrovers diskutiert. Typische Kontraargumente seien, dass Kinder durch die belastenden Eindrücke traumatisiert werden könnten oder wechselseitige Infektions­gefahr bestehe. „Es gibt aber auch viele Hinweise darauf, dass ein Besuch unter bestimmten Bedingungen gesundheitsförderlich sein kann – für alle Beteiligten“, hieß es aus der DIVI.

An dem Leitfaden haben 33 Expertinnen und Experten mitgearbeitet. Angestoßen hat das Projekt Maria Brauchle, Diplom-Gesundheits- und Krankenpflegerin für Intensiv­pflege am Landeskrankenhaus Feldkirch in Österreich.

Der Leitfaden richtet sich an Ärzte und Pflegekräfte aber auch an Eltern und andere Angehörige. Die DIVI hofft, dass er die Teams auf Intensivstationen auch dabei unterstützt, einheitliche Besuchsregeln für Kinder zu entwickeln und zu implementieren.

Neben der DIVI hat sich auch die Deutsche Gesellschaft für interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA), die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin, die deutschsprachige Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) sowie die AETAS Kinderstiftung eingebracht.

hil

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