Politik

Werner erwartet mehr Klinikkooperationen in Thüringen

  • Donnerstag, 13. Juli 2023
Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke)./picture alliance, Martin Schutt
Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke)./picture alliance, Martin Schutt

Erfurt – Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) rechnet künftig mit mehr Kooperationen von Kliniken in Thüringen. Dies sei die Konsequenz aus der geplanten bundesweiten Krankenhausreform, sagte Werner ges­tern in Erfurt.

„Einige Krankenhäuser haben sich bereits auf den Weg gemacht und wir gehen fest davon aus, dass noch mehr Häuser darüber nachdenken.“ In der Coronapandemie habe Thüringen bereits gute Erfahrungen mit Ko­operationen und Versorgungsketten zwischen hochspezialisierten Häusern und kleineren Krankenhäusern gemacht.

Bund und Länder hatten sich am vergangenen Montag nach langem Ringen auf Grundzüge der Reform ge­einigt. Unter anderem sollen Kliniken einen Teil ihrer Vergütung künftig schon dafür erhalten, dass sie be­stimmte Leistungsangebote vorhalten – unabhängig von der Zahl der behandelten Patienten. Dies betreffe 60 Prozent der Vergütung, die die einzelnen Häuser erhielten, erläuterte Werner.

Statt der Fachgebiete soll es künftig Leistungsgruppen geben – die mit einheitlichen Qualitätsvorgaben bei Ausstattung, Personal und Behandlungserfahrung der Kliniken einhergehen. Über die bundeseinheitlichen Qualitätskriterien sei sie „sehr froh“, sagte Werner. „Das ist ein Gewinn.“

Die Reform, die mit Jahresbeginn 2024 greifen soll, soll sich im 8. Thüringer Krankenhausplan niederschlagen. „Wir wissen jetzt ungefähr, in welche Richtung es geht“, sagte Werner. Die Häuser in Thüringen sollen laut Ministerium möglichst bis Ende 2024 konkret wissen, welche Leistungen sie erbringen dürfen. Die entspre­chenden Bescheide des Ministeriums als Planungsbehörde sollen zum 1. Januar 2025 in Kraft treten.

Zuvor sei noch eine „Minimalnovelle“ des Thüringer Krankenhausgesetzes nötig, wo Leistungsgruppen an­stelle von Fachbereichen als Planungskriterium verankert werden müssten, so Werner. Auch eine Bundesver­ord­nung zu den konkreten Leistungsgruppen fehle noch.

Der neue Landeskrankenhausplan sollte ursprünglich bereits in Kraft sein. Wegen der Belastungen der Krankenhäuser durch die Coronapandemie war er um ein Jahr verschoben worden. In Thüringen gibt es rund 40 Akutkrankenhäuser.

dpa

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