Ausland

++ Westaustralien öffnet nach 700 Tagen seine Grenzen +++ Polio-Fall in Malawi: Impf-Kampagne für 2,9 Millionen Kinder +++

  • Donnerstag, 3. März 2022
/Aldeca Productions, stock.adobe.com
/Aldeca Productions, stock.adobe.com

Berlin – In vielen Ländern der Welt spielt das Coronavirus SARS-CoV-2 eine Rolle. Die Coronalage in der Welt im Überblick. Heute: Die Lage in Australien, Malawi, Estland und Frankreich.

+++

Auch Westaustralien öffnet nach 700 Tagen seine Grenzen

Sydney – Als letzter Bundesstaat in Down Under hat Westaustralien nach zwei Jahren coronabedingter Schließung seine Grenzen wieder für einheimische und internationale Besucher geöffnet.

Vollständig Geimpfte dürfen seit heute erstmals seit fast 700 Tagen wieder quarantänefrei in die Region mit der Metropole Perth einreisen. Internationale Flüge wurden bis morgen unter anderem aus Dubai, Singapur und Auckland erwartet. Australische Medien berichteten von emotionalen Szenen und Freudentränen, nachdem das erste Flugzeug um kurz nach Mitternacht (Ortszeit) aus Sydney kommend auf dem Airport von Perth landete.

Reisende müssten sich allerdings vor der Einreise für einen so genannten G2G-Pass (Good to Go) registrieren und innerhalb von zwölf Stunden nach der Ankunft einen Antigen-Test machen, teilte die Regionalregierung mit.

Die anderen Bundesstaaten und Territorien hatten bereits vor zehn Tagen ihre Grenzen wieder für zweifach geimpfte Touristen geöffnet.

Seit Dezember durften schon wieder Fachkräfte, internationale Studentinnen und Studenten sowie andere berechtigte Visumsinhaber einreisen. Australien hatte nach Beginn der Pandemie extrem strenge Regeln eingeführt, speziell was den Reiseverkehr betrifft.

+++

Nach Poliofall in Malawi: Impf-Kampagne für 2,9 Millionen Kinder

Johannesburg – Als Reaktion auf den ersten entdeckten Wildpoliofall in Afrika seit mehreren Jahren ist in Malawi eine großangelegte Impfkampagne für 2,9 Millionen Kinder geplant. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef kündigte heute die Beschaffung von 6,9 Millionen Impfdosen an und will zudem für Transport und Lagerung die bestehende logistische Infrastruktur in dem Binnenstaat aufwerten.

So ist allein die Anschaffung von 223 neuen Kühlschränken für die Impfstoffe geplant. „Das Wiederauftauchen von Wildpolio in Malawi – mehrere Jahrzehnte, nachdem es zuletzt entdeckt wurde – ist Anlass für große Sorge“, sagte der zuständige Unicef-Landesvertreter Rudolf Schwenk.

Die Impfkampagne, bei der Kindern unter fünf Jahren je vier Dosen verabreicht werden, gilt als heraus­for­dernd, da Malawi parallel dazu auch noch mit den Folgen der Coronapandemie kämpft. Entdeckt worden waren die Wildpolioviren vom Typ 1 vergangenen Monat bei einem Kind in der Hauptstadt Lilongwe. Es handelte sich dabei um den ersten Wildpolioausbruch auf dem Kontinent seit 2016. Laboruntersuchungen hätten ergeben, dass das Virus offenbar aus der pakistanischen Sindh-Provinz eingeschleppt wurde – es gleicht dem dortigen Typ.

Malawi hatte 1992 seinen letzten Poliofall verkündet und galt seit dem Jahr 2005 als komplett poliofrei. Der Kontinent hatte das offizielle WHO-Statut als poliofreier Kontinent im August 2020 erhalten, nachdem mindestens vier Jahre lang kein derartiger Fall mehr auf dem Kontinent festgestellt wurde. Polio – oder auch Kinderlähmung – ist eine ansteckende Infektionskrankheit und kann Lähmungen auslösen und zum Tod führen. Vor allem bei Kleinkindern kann es dauerhafte Lähmungen hervorrufen.

Verbreitet wird das hoch ansteckende Virus oft über verunreinigtes Wasser. Eine Heilung für Polio gibt es bisher nicht. Bis auf Afghanistan und Pakistan haben alle Länder der Welt bisher die Wildpolioviren besiegt.

+++

Estlands Staatspräsident positiv auf Corona getestet

Tallinn – Estlands Staatspräsident Alar Karis ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach Angaben der Präsidialkanzlei in Tallinn fiel ein PCR-Test heute positiv aus. „Ich habe leichte erkältungsähnliche Symptome, fühle mich aber insgesamt gut“, schrieb der nach eigenen Angaben dreimal gegen Corona geimpfte Karis auf Twitter. „Ich werde mich bis zur Genesung selbst isolieren und meine Arbeit virtuell mit e-Estonia-Lösungen fortsetzen“.

Estland, das sich selbst gerne „E-Estonia“ nennt, gilt in Europa als Pionier und Vorreiter der Digitalisierung. Die rund 1,3 Millionen Bürger des Ostseestaats können im Alltag fast alles über das Internet erledigen.

+++

Castex: In Frankreich endet am 14. März die Maskenpflicht

Paris – In Frankreich endet am 14. Januar die Maskenpflicht. Auch der Impfpass brauche dann an vielen Orten vorerst nicht mehr vorgelegt zu werden, kündigte Premierminister Jean Castex heute an. In Bussen, Bahnen, Krankenhäusern und Altenheimen müssten aber weiter Coronaschutzmasken getragen werden, betonte Castex. In Frankreich sind die Zahlen in den vergangenen Wochen ebenso rasant zurückgegangen wie sie zuvor angestiegen waren.

Derzeit liegt die Inzidenzrate in Frankreich bei 585 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Es befinden sich noch etwa 2.300 COVID-Patienten auf der Intensivstation.

+++

dpa/afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung