+++ Bei Hongkong-Reisen Risiko der Trennung von Kindern und Eltern +++ Wales kündigt Ende aller Corona-Maßnahmen an +++

Berlin – In vielen Ländern der Welt spielt das Coronavirus SARS-CoV-2 eine Rolle. Die Coronalage in der Welt im Überblick. Heute: Die Lage in Hongkong, Wales und Luxemburg.
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Auswärtiges Amt: Bei Hongkong-Reisen Risiko der Trennung von Kindern und Eltern
Berlin – Angesichts der strikten Maßnahmen zur Eindämmung der heftigen Corona-Welle in Hongkong weist die Bundesregierung Reisende aus Deutschland auf die Gefahr hin, dass Kinder bei einer Corona-Infektion von ihren Eltern getrennt werden. „Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass positiv getestete Kinder von ihren Eltern getrennt und ins Krankenhaus eingewiesen werden“, heißt es in aktualisierten Reisehinweisen, die das Auswärtige Amt heute veröffentlichte.
Familien, die einen Aufenthalt in Hongkong planen, sollten dies bedenken, hieß es weiter. Außerdem seien in der chinesischen Sonderverwaltungszone angesichts der „exponentiell ansteigenden Infektionszahlen“ im März und April verpflichtende Massentests in Hongkong geplant. „Die damit verbundenen Maßnahmen werden die Bewegungsfreiheit sehr einschränken“, mahnt das Auswärtige Amt.
Hongkongs Null-Covid-Strategie ist angesichts zehntausender Neuinfektionen pro Tag sowie überlasteter Krankenhäuser und Quarantäneeinrichtungen praktisch gescheitert. Die Stadtregierung schloss unlängst auch Ausgangssperren nach dem Vorbild chinesischer Städte nicht mehr aus.
Berichte über die Trennung von Eltern und Kindern bei der Einreise hatte es bereits seit längerem gegeben. In jüngster Zeit hatten jedoch Fälle von kleinen Babys, die nach positiven Tests von ihren Eltern getrennt wurden, für Empörung gesorgt. Die Gesundheitsbehörden begründeten das Verbot nicht infizierter Eltern in Krankenhäusern mit Platzproblemen.
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Wales kündigt Ende aller Corona-Maßnahmen an
Cardiff – Im britischen Landesteil Wales sollen Ende dieses Monats alle verbliebenen Corona-Maßnahmen auslaufen. Wie die Regionalregierung in Cardiff heute mitteilte, soll vom 28. März an keine Maskenpflicht mehr in geschlossenen Räumen gelten und auch die Pflicht zur Isolation für positiv Getestete wegfallen.
Wales ist damit der letzte britische Landesteil, in dem die Corona-Maßnahmen vollständig aufgehoben werden. Den Anfang gemacht hatte England, wo bereits seit der vergangenen Woche keinerlei Pandemie-Auflagen mehr gelten. In Schottland enden die Corona-Regeln am 21. März. Die Pflicht zur Isolation für Infizierte gilt jedoch vorerst weiter.
Im Vereinigten Königreich ist Gesundheit Sache der einzelnen Landesteile. Für England, das keine Regionalregierung hat, ist die britische Regierung in London zuständig.
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Luxemburg lockert massiv - Maskenpflicht fällt weitgehend
Luxemburg – Angesichts einer entspannten Corona-Lage will Luxemburg einen Großteil seiner Maßnahmen aufheben. Es werde keine Maskenpflicht und keine Zugangsbeschränkungen mehr geben in der Gastronomie, im Einzelhandel, bei der Arbeit oder beim Sport, sagte Premierminister Xavier Bettel am Freitag. Auch in der Schule entfalle die Pflicht, eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen. Die Lockerungen dienten dazu, das normale Leben zurückbringen, sagte Bettel.
„Luxemburg hat die Omikron-Welle gut überstanden.“ Die Entwicklung der Zahlen und die Prognosen seien positiv.
Nur noch in Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen gelte die 3G-Reglung, nach der lediglich Geimpfte, Genesene und Getestete Zugang haben. Dort sei auch die Maske weiter Pflicht, ebenso wie im öffentlichen Personennahverkehr. „Wir empfehlen aber weiterhin, vorsichtig zu sein“, sagte Bettel. Auch ohne Maskenpflicht stehe es jedem frei, Maske zu tragen. „Wir geben Freiheiten zurück, setzen aber auch auf Eigenverantwortung.“ Denn noch sei die Pandemie nicht vorbei.
Der Gesetzestext solle in der nächsten Woche im Parlament beraten werde. Danach könnten die Lockerungen in Kraft treten. Ein genaues Datum stehe noch nicht fest, sagte der Premierminister nach der Sitzung des Regierungsrates.
Die Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in Luxemburg lag in vergangenen Kalenderwoche (21. bis 27. Februar) pro 100 000 Einwohner bei 736. Im Januar hatte der Wert bei gut 2400 gelegen.
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Belgien verabschiedet sich von fast allen Corona-Beschränkungen
Brüssel – Die meisten Corona-Maßnahmen in Belgien sind dank sinkender Infektionszahlen ab kommender Woche hinfällig. Heute einigte sich das belgische Corona-Komitee auf ein Ende der pandemischen Notlage für das Land. So sind Masken künftig nur noch in Krankenhäusern und in öffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht, wie die Regierung mitteilte. Menschen müssen demnach auch keinen Impfnachweis oder Corona-Test mehr in Restaurants, Bars oder Fitnessstudios vorlegen. Es gebe auch keine Beschränkungen für Veranstaltungen mehr.
„Ein wichtiges Blatt wendet sich“, sagte der belgische Premierminister Alexander De Croo bei einer Pressekonferenz in Brüssel. Belgien habe fünf Wellen des Virus erlebt, rund 30 000 Menschen seien gestorben. Viele wirtschaftliche Sektoren seien hart getroffen worden.
In Belgien, einem Land mit etwa 11 Millionen Einwohnern, haben laut Zahlen der Gesundheitsbehörde Sciensano 61 Prozent der Bevölkerung eine Booster-Impfung gegen das Coronavirus bekommen. Die 14-Tage Inzidenz lag demnach zuletzt bei 864 Infektionen pro 100 000 Menschen. Es wurden nach offiziellen Angaben rund 6000 Fälle pro Tage registriert, ein Rückgang von 27 Prozent.
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