Wettbewerbshüter rechnen mit neuen Klinikfusionen
Bonn – Das Bundeskartellamt rechnet in Zukunft mit zahlreichen Zusammenschlüssen und Übernahmen von Krankenhäusern. Andreas Mundt, der Präsident des Amtes, verwies vor der Presse in Bonn auf Schätzungen, wonach 250 Kliniken in der einen oder anderen Weise vom Markt gehen würden. „Deshalb ist es gut, dass die Fusionskontrolle besteht“, sagte Mundt. Er stellte heraus, dass es Ziel der Fusionskontrolle sei , den Wettbewerb um die Qualität der Versorgung der Patienten zu erhalten. Deshalb wäge das Kartellamt in jedem Fall sorgfältig ab, wie es vorgehe.
Aus dem Jahresbericht 2013 der Behörde, den Mundt erläuterte, geht hervor, dass die Bonner Wettbewerbshüter von 2003 bis 2013 mehr als 200 Zusammenschlüsse von Krankenhäusern geprüft haben. In 166 Fällen erteilten sie die Freigabe, sechsmal untersagten sie die Fusion. Die übrigen Fälle fielen nicht unter die Fusionskontrolle oder sind noch nicht abgeschlossen.
Zuletzt hatte das Bundeskartellamt im Mai die Zusammenführung der Kreiskliniken Esslingen und des städtischen Klinikums Esslingen untersagt. Die Begründung lautete: In der Region Esslingen und Kirchheim/Nürtingen entstehe durch den Zusammenschluss ein marktbeherrschender Krankenhausträger, da es dort keine weiteren Akutkrankenhäuser gebe. Alternativen zu dem Zusammenschluss, zum Beispiel eine Beteiligung anderer Träger, hätten die beiden Eigentümer der Häuser, Stadt und Kreis Esslingen, aber ausgeschlossen. Stü.
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