Ausland

WHO erwartet millionenfache Malariaimpfungen

  • Donnerstag, 8. Dezember 2022
Malariaimpfung eines Kleinkindes in Kombewa, Kenia /dpa
/dpa

Genf – Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO werden gegen Ende des kommenden Jahres breitere Impfkampagnen mit dem neuen Malariavakzin RTS,S starten. Millionen von Kindern in besonders be­troffenen Ländern sollen so vor der Fieberkrankheit geschützt werden, hieß es im jährlichen Malariabericht, den die UN-Organisation heute in Genf veröffentlichte.

Laut Abdisalan Noor vom Malariaprogramm der WHO wollen mehr als 20 Staaten RTS,S einsetzen. Einige davon würden das Präparat im kommenden Jahr mit Hilfe der internationalen Impfallianz Gavi erhalten, sagte er.

Seit dem Beginn der Piloteinführungen im Jahr 2019 wurden laut WHO in Ghana, Kenia und Malawi mehr als 1,2 Millionen Kinder mit dem neuen Malariavakzin geimpft.

Die WHO schätzt, dass 2021 weltweit etwa 619.000 Menschen an Malaria starben, etwas weniger als die rund 625.000 im Jahr davor. Die Krankheitsfälle stiegen zwar auf 247 Millionen an, doch die Zuwachsrate habe sich verlangsamt, hieß es. Rund 95 Prozent der Erkrankungen und Todesfälle wurden in Afrika registriert.

Diesen positiven Trends stehen laut WHO mehrere besorgniserregende Entwicklungen gegenüber: Der durch Mücken übertragene Malariaerreger werde zunehmend resistent gegen Medikamente. Außerdem breite sich eine Stechmückenart aus, gegen die viele Insektizide nicht mehr wirken.

Die WHO berichtete auch, dass sich die Blutsauger teilweise an Mückenbettnetze angepasst haben, indem sie schon vor der Nachtzeit stechen und indem sie Vieh statt Menschen angreifen. Ein weiteres Problem sieht die UN-Organisation darin, dass schadhafte Netze oft weiter verwendet werden und kein Ersatz bereitgestellt wird.

dpa

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