Roter Halbmond evakuiert Menschen aus Schifa-Krankenhaus in Gaza

Gaza – Aus dem umkämpften Schifa-Krankenhaus in Gaza sind nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds weitere Patienten evakuiert worden.
14 Krankenwagen sowie zwei UN-Busse hätten 190 Verletzte und Kranke, deren Begleiter und einige medizinische Mitarbeiter in Krankenhäuser in Chan Junis und Rafah im Süden des Gazastreifens gebracht, teilte die Hilfsorganisation gestern am späten Abend mit.
Es blieb unklar, wie viele der 190 Verletzte und Kranke waren. „Viele andere Verletzte und ihre Begleiter sind samt medizinischer Mitarbeiter noch im Krankenhaus.“
Die Evakuierung mit Unterstützung der Vereinten Nationen (UN) habe fast 20 Stunden gedauert, teilte der Rote Halbmond mit. Der Konvoi sei behindert und an einem Kontrollpunkt, der den nördlichen vom südlichen Gazastreifen trennt, ausführlich durchsucht worden.
Das Leben der Verwundeten und Kranken sei dadurch gefährdet worden. Zuletzt waren 31 Frühchen aus dem Schifa-Krankenhaus evakuiert und in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens gebracht worden.
Israelische Soldaten sind ungeachtet internationaler Kritik in und um die Klinik im Einsatz und drängen auf deren Evakuierung. Israel wirft der islamistischen Hamas vor, das Krankenhaus für terroristische Zwecke zu missbrauchen und unter den Gebäuden eine Kommandozentrale zu betreiben sowie ein Netzwerk aus Tunneln und Bunkern aufgebaut zu haben. Die Hamas bestreitet dies.
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben den Direktor des Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen festgenommen. Beweise zeigten, dass das Schifa-Krankenhaus unter seiner Leitung als ein Kommando- und Kontrollzentrum der islamistischen Hamas gedient habe, teilten die Armee und der Inlandsgeheimdienst Schin Bet mit.
Der Direktor sei zur Befragung an den Nachrichtendienst übergeben worden. Grund sei aber nicht, dass die Israelis davon ausgingen, dass Mohammad Abu Salamia Mitglied der Hamas sei, betonte Armeesprecher Richard Hecht. Er solle aber befragt werden, warum es in und unter der Klinik militärische Aktivitäten gegeben habe.
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