Ausland

WHO vermutet Umweltfaktoren hinter Affenpocken

  • Donnerstag, 2. Juni 2022
Dieses vom CDC zur Verfügung gestellte Bild aus dem Jahr 1997 zeigt den rechten Arm und den Oberkörper eines Patienten, dessen Haut eine Reihe von Läsionen aufwies, die auf einen aktiven Fall von Mpox zurückzuführen waren./picture alliance, CDC
Dieses vom CDC zur Verfügung gestellte Bild aus dem Jahr 1997 zeigt den rechten Arm und den Oberkörper eines Patienten, dessen Haut eine Reihe von Läsionen aufwies, die auf einen aktiven Fall von Affenpocken zurückzuführen waren./picture alliance, CDC

Genf – Steigender Druck auf Ökosysteme könnte aus Sicht eines UN-Experten zu Affenpockeninfektionen bei Menschen führen. Bedrohte Lebensräume und der Klimawandel würden Bewegungsradien von Tieren verän­dern und das Über­springen des Virus auf Menschen begünstigen, sagte Mike Ryan von der Weltge­sundheits­organisation (WHO) heute in Genf.

„Wir wissen nicht, ob es schon zu spät ist, um es ganz einzudämmen“, sagte WHO-Pockenexpertin Rosamund Lewis über das Virus. Sie zeigte sich jedoch opti­mistisch, dass die Weiterverbreitung mit herkömmlichen Hygienemaßnahmen bekämpft werden kann.

In den vergangenen Wochen sind der UN-Organisation zufolge weltweit mehr als 550 Fälle von Affenpocken in 30 bislang kaum betroffenen Ländern nachgewiesen worden. Die Zahlen beinhalten keine aktuellen Infektionen in mehreren afrikanischen Ländern, in denen die Viruserkrankung schon in der Vergangenheit immer wieder aufgetreten war.

„Wir haben es mit einer ziemlich instabilen Schnittstelle zwischen Tier und Mensch zu tun“, sagte Ryan in einer Pressekonferenz. Auch bei anderen Krankheiten tierischen Ursprungs seien Anstiege zu beobachten – etwa beim Lassafieber oder bei Ebola. Als Träger des Affenpockenvirus gelten etwa verschiedene Nagetiere und Primaten.

Die neuen Infektionen, die vor allem aus westlichen Ländern gemeldet werden, scheinen jedoch von Mensch zu Mensch übertragen worden zu sein.

dpa

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