Ausland

WHO Europa warnt vor Ausbreitung der Affenpocken bei Feiern und Festivals

  • Mittwoch, 1. Juni 2022
/2207918, stock.adobe.com
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Kopenhagen – Das Regionalbüro Europa der Weltgesundheits­organisation (WHO) sieht die Gefahr einer weite­ren Verbreitung der Affenpocken bei bevorstehenden Festivals und großen Partys. „Das Potenzial für eine weitere Übertragung in Europa und anderswo im Sommer ist hoch“, heißt es in einer Erklärung des WHO-Regionaldirektors für Europa, Hans Henri Kluge.

Festivals und Feiern in den kommenden Monaten böten aber auch die Möglichkeit, um bei jungen, sexuell aktiven und mobilen Menschen das Bewusstsein für die Krankheit zu steigern und das Schutzverhalten zu stärken. Für Deutschland verzeichnet das Robert-Koch-Institut (RKI) nach Angaben von heute bislang 44 Affenpockeninfektionen (Vortag: 33). Die Meldungen stammen mittlerweile aus acht Bundesländern.

Untersuchungen zu den bisherigen Fällen lassen Kluge zufolge darauf schließen, dass der Ausbruch in der WHO-Region Europa bereits Mitte April im Gang gewesen sei. Es handle sich um den größten und geografisch am weitesten verbreiteten Affenpockenausbruch, über den jemals außerhalb der Endemiegebiete in West- und Zentralafrika berichtet worden sei.

Im Zusammenhang mit der Aufhebung von Coronamaßnahmen, die Reisen und Großveranstaltungen einge­schränkt hatten, sei es zu einer schnellen, verstärkten Übertragung gekommen.

Auch wenn viele bisherige Fälle mit sexuellen Aktivitäten in Verbindung stünden, dürfe man nicht vergessen, dass das Virus jeden treffen könne. Da das Virus sich nicht auf den gleichen Wegen wie SARS-CoV-2 verbreite, seien nach derzeitigen Erkenntnissen keine so umfassenden Maßnahmen auf Bevölkerungsebene wie bei Corona nötig, so Kluge.

„Aber – und das ist wichtig – wir wissen noch nicht, ob wir seine Ausbreitung vollständig eindämmen können“, hieß es. Um dies zu schaffen, müssten Ansteckungen etwa durch klare Kommunikation, Isolierung von Infizier­ten und effektive Kontaktnachverfolgung reduziert werden.

dpa

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