Ausland

WHO warnt vor mehr Malaria-Toten wegen Coronapandemie

  • Montag, 30. November 2020
Anopheles gambiae /dpa
Anopheles gambiae /dpa

Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vor einem Rückschlag bei der Bekäm­pfung von Malaria in der Coronapandemie gewarnt. „COVID-19 droht unsere Bemühungen zu behindern, Malaria zu besiegen“, erklärte Matshidiso Moeti, WHO-Regionaldirektorin für Afrika.

Werde der Zugang zu Behandlungsmöglichkeiten in Subsahara-Afrika nur um zehn Pro­zent eingeschränkt, könne dies zu 19.000 zusätzlichen Todesfällen führen, heißt es in dem heute veröffentlichten WHO-Malariabericht.

Im vergangenen Jahr starben WHO-Schätzungen zufolge weltweit 409.000 Menschen an der Tropenkrankheit. Die meisten Malaria-Programme seien zwar während der Corona­pan­demie fortgesetzt worden, heißt es in dem Bericht.

Die internationale Staatengemeinschaft müsse jedoch „mehr tun, um die Ressourcen für eine Ausweitung der Malaria-Programme sicherzustellen“, forderte Moeti.

In den vergangenen Jahren sind die Fortschritte bei der Bekämpfung von Malaria laut dem WHO-Bericht ins Stocken geraten. 2019 gab es Schätzungen zufolge weltweit 229 Millionen Fälle der durch Stechmücken übertragenen Krankheit. Die einst rapide sin­ken­de Zahl der Todesopfer stagnierte in den vergangenen zwei Jahren.

Von den für 2019 angestrebten 5,6 Milliarden Dollar (4,7 Milliarden Euro) zur Bekäm­pfung der Krankheit wurden laut WHO nur drei Milliarden Dollar aufgebracht. Dies stelle eine „erhebliche Bedrohung“ dar, warnte die WHO.

Der afrikanische Kontinent ist besonders stark von der Krankheit betroffen. Im vergange­nen Jahr starben dort schätzungsweise 384.000 Menschen an der Tropenkrankheit.

Fast die Hälfte aller Malaria-Fälle weltweit entfiel auf vier Länder: Nigeria (27 Prozent), die Demokratische Republik Kongo (12 Prozent), Uganda (fünf Prozent) und Mosambik (vier Prozent).

afp

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