WHO warnt vor Überlastung von Intensivstationen in Europa

Genf – Angesichts rapide steigender Zahlen von Infektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 hat der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer Überlastung von Intensivstationen vor allem in Europa und Nordamerika gewarnt.
„Viele Länder auf der Nordhalbkugel sehen derzeit einen besorgniserregenden Anstieg von Fällen und Einweisungen ins Krankenhaus“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bei einem Briefing in Genf. An einigen Orten füllten sich die Intensivstationen schnell.
Seit Beginn der Pandemie sind weltweit mehr als 40 Millionen Infektionen nachgewiesen worden. Mehr als eine Million Menschen sind in Zusammenhang mit einer COVID-19-Erkrankung gestorben.
Tedros äußerte Verständnis dafür, dass viele Menschen eine gewisse „Pandemiemüdigkeit“ fühlten. Die psychische und physische Belastung durch das Arbeiten von zu Hause aus sowie die Distanz zu Freunden und Familie sei hoch. Dennoch dürften die Menschen jetzt nicht aufgeben.
Vor allem aber müssten die Gesundheitssysteme geschützt werden und die Menschen, die für sie arbeiteten. Der WHO-Chef rief die Menschen dazu auf, alle Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um Ansteckungen zu vermeiden. Nur so könnten auch weitere Lockdowns vermieden werden.
Trumps Stabschef Mark Meadows hatte gestern mit einer Aussage zur Gesundheitskrise für Aufsehen gesorgt. „Wir können die Pandemie nicht kontrollieren“, sagte Meadows dem Sender CNN.
Entscheidend sei vielmehr, dass Impfstoffe und Medikamente gegen das Virus zum Einsatz kämen. In den USA starben bislang mehr als 225.000 Menschen an den Folgen einer Corona-Erkrankung – es ist das am stärksten betroffene Land der Welt.
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