WHO: Weltweit 780 Fälle von Affenpocken außerhalb von üblichem Verbreitungsgebiet

Genf – Seit dem jüngsten Auftreten von Affenpocken außerhalb ihres üblichen Verbreitungsgebietes sind 780 Fälle der Viruserkrankung gemeldet worden. Diese traten in 27 sogenannten nicht-endemischen Ländern auf, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgestern mit.
Aus Deutschland seien 57 Fälle gemeldet worden. Nach Einschätzung der WHO ist das Risiko für die menschliche Gesundheit derzeit „moderat“.
In mehreren Staaten in West- und Zentralafrika sind die Affenpocken endemisch, sie treten dort also dauerhaft und gehäuft auf. Außerhalb dieses üblichen Verbreitungsgebietes wurden seit der Meldung der ersten Affenpockenansteckung aus Großbritannien am 7. Mai die meisten Fälle bisher aus dem Königreich mit 207 sowie Spanien mit 156 Fällen gemeldet. Es folgen Portugal mit 138 und Kanada mit 58.
Nach Einschätzung der WHO ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer weltweit deutlich höher liegt. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass andere Länder Fälle identifizieren werden und es eine weitere Verbreitung des Virus gibt.“
Weltweit seien bisher die meisten Fälle bei Männern aufgetreten, die Sex mit Männern hatten. Bei Affenpocken handelt es sich um eine weniger gefährliche Verwandte der seit etwa 40 Jahren ausgerotteten Pocken. Die Krankheit beginnt mit hohem Fieber und entwickelt sich schnell zu einem Hautausschlag mit Krustenbildung. Es existieren Impfstoffe gegen die Krankheit.
In Deutschland sind Affenpocken nach Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) mittlerweile bei 80 Menschen in Deutschland bestätigt und gemeldet worden. Das Institut sprach heute auf seiner Internetseite von Nachweisen aus neun Bundesländern.
Seit dem Freitag vor Pfingsten hat sich die Zahl der beim RKI erfassten Erkrankungen um 15 erhöht. Weiterhin heißt es: „Soweit bekannt, erkranken die meisten Betroffenen nicht schwer.“
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