Ausland

WHO will Depot mit Erregern für schnellere Forschung anlegen

  • Freitag, 13. November 2020
In neuen Labor der höchsten Schutzstufe 4 am RKI in Berlin können hochansteckende, lebensbedrohliche Krankheitserreger wie Ebola-, Lassa- oder Nipah-Viren sicher untersucht werden. /RKI
/RKI

Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schlägt ein Depot für die Lagerung von Krankheitserregern vor, damit die Forschung an Impfstoffen im Fall einer Pandemie schneller starten kann.

Die Schweizer Regierung habe bereits die Unterhaltung eines solchen Depots in einem Schweizer Labor zugesagt, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus heute zum Abschluss der WHO-Jahresversammlung. Sie endete einen Tag eher als geplant, weil alle Themen in der Onlinekonferenz zügig bearbeitet worden waren.

Die WHO entwickele einen Rahmenvertrag über die Bereitstellung des Materials, ebenso wie Kriterien, nach denen entschieden wird, was mit wem geteilt werde, sagte Tedros. Jedes Land entscheide freiwillig, ob es sich beteilige. Thailand und Italien hätten sich als Pioniere angemeldet und schon versprochen, Pathogene dort zu deponieren.

Die WHO werde ebenso einen Rat für Wirtschaft und Gesundheit ins Leben rufen, der die enge Verbindung zwischen Gesundheit und nachhaltigem, inklusivem und innovativem Wirtschaftswachstum thematisieren soll. Mitglieder sollen Volkswirte sowie Gesund­heits­fachleute unter der Leitung von Mariana Mazzucato vom University College London sein.

„Die COVID-19-Pandemie hat die Folgen chronischer Unterfinanzierung der öffentlichen Gesundheit gezeigt“, sagte Tedros. „Die Gesundheitskrise hat eine sozioökonomische Krise ausgelöst, die Milliarden Menschen berührt und die globale Stabilität und Solidarität untergraben hat.“ Der Rat beginne seine Arbeit in den nächsten Wochen.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung