WHO will Depot mit Erregern für schnellere Forschung anlegen

Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schlägt ein Depot für die Lagerung von Krankheitserregern vor, damit die Forschung an Impfstoffen im Fall einer Pandemie schneller starten kann.
Die Schweizer Regierung habe bereits die Unterhaltung eines solchen Depots in einem Schweizer Labor zugesagt, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus heute zum Abschluss der WHO-Jahresversammlung. Sie endete einen Tag eher als geplant, weil alle Themen in der Onlinekonferenz zügig bearbeitet worden waren.
Die WHO entwickele einen Rahmenvertrag über die Bereitstellung des Materials, ebenso wie Kriterien, nach denen entschieden wird, was mit wem geteilt werde, sagte Tedros. Jedes Land entscheide freiwillig, ob es sich beteilige. Thailand und Italien hätten sich als Pioniere angemeldet und schon versprochen, Pathogene dort zu deponieren.
Die WHO werde ebenso einen Rat für Wirtschaft und Gesundheit ins Leben rufen, der die enge Verbindung zwischen Gesundheit und nachhaltigem, inklusivem und innovativem Wirtschaftswachstum thematisieren soll. Mitglieder sollen Volkswirte sowie Gesundheitsfachleute unter der Leitung von Mariana Mazzucato vom University College London sein.
„Die COVID-19-Pandemie hat die Folgen chronischer Unterfinanzierung der öffentlichen Gesundheit gezeigt“, sagte Tedros. „Die Gesundheitskrise hat eine sozioökonomische Krise ausgelöst, die Milliarden Menschen berührt und die globale Stabilität und Solidarität untergraben hat.“ Der Rat beginne seine Arbeit in den nächsten Wochen.
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