Ärzteschaft

Wie eine kultursensible Versorgung gelingen kann

  • Mittwoch, 14. März 2018
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/dpa

Düsseldorf – Patienten aus fremden Kulturen sprechen meist nicht nur andere Sprachen, sondern haben auch andere Gesundheits-, Krankheits- und Präventions­konzepte und mithin auch andere Erwartungen an das Gesundheitssystem. Was Ärzte und andere medizinische Fachberufe zu diesem Thema in Fortbildungen lernen sollten, evaluieren jetzt die Ärztekammer und die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein zusammen mit anderen Partnern.

„Die Versorgung von Patienten mit Migrationshintergrund gehört in Arztpraxen, Zahnarztpraxen und Krankenhäusern längst zum Alltag. Interkulturelle Kompetenz kann man erlernen, sie ist wichtig und hilfreich für alle an der Versorgung beteiligten Professionen“, sagte Rudolf Henke, Präsident der Ärztekammer Nordrhein.

Ärzte oft erster Ansprechpartner

„Die niedergelassenen Ärzte sind bei gesundheitlichen Beschwerden meist die ersten Ansprechpartner für Patienten. Es ist wichtig, von Anfang an kulturelle oder sprachliche Barrieren zu vermindern, um Missverständnissen bei der Diagnose oder bei der Einschätzung des Behandlungsbedarfs vorzubeugen“, betonte der Nordrheiner KV-Vorsitzende Frank Bergmann. 

Partner des von der Robert-Bosch-Stiftung geförderten Projekts sind neben Kammer und KV Nordrhein das von ihnen gemeinsam getragene Institut für Qualität im Gesundheitswesen Nordrhein, die Universität Witten/Herdecke, der Verband medizinischer Fachberufe, der Pflegerat NRW, die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen und die Zahnärztekammer Nordrhein.

In einer am Rhein-Maas-Klinikum in Würselen startende Fortbildungsreihe unter­suchen sie, welche Fähigkeiten und Kenntnisse Ärzte und andere Mitarbeiter im Gesundheitswesen haben sollten, um Patienten mit Migrationshintergrund in ambulanten Einrichtungen und Kliniken kultursensibel zu versorgen. Das Projekt soll auch zeigen, wie berufsübergreifende Fortbildungskonzepte ausgestaltet sein sollten, um die Kommunikation unter den im Gesundheitswesen Tätigen und über die Sektorengrenzen hinweg zu verbessern.

Die Teilnehmer werden dafür zu Beginn der Fortbildungreihe, nach fünf Modulen und drei Monate nach Ende der Reihe zum Thema der interprofessionellen Kommunikation und zur interkulturellen Öffnung und Kompetenz in der Gesundheitsversorgung befragt. „Wir unterstützen das Projekt, damit auch Krankenhausmitarbeiter auf Grund­lage der vermittelten Kompetenz zum Gelingen der interkulturellen Kommu­nikation und damit zum Behandlungserfolg beitragen können“, sagte Jochen Brink, Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen.

hil

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