Ärzteschaft

Wie Intensivstationen ausgestattet sein sollten

  • Dienstag, 29. November 2022
/dpa, Robert Michael
/dpa, Robert Michael

Berlin – Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hat neue Struktur­empfehlungen für Intensivstationen erarbeitet. Sie ersetzen ein Papier mit Empfehlungen für die Ausstattung der Stationen aus dem Jahr 2010.

Das aktuelle Papier empfiehlt ein Drei-Stufen-Modell: Stufe eins entspricht der intensivmedizinischen Basis­versorgung, Stufe zwei der erweiterten intensivmedizinischen Versorgung und Stufe drei der umfassenden intensivmedizinischen Versorgung, so wie es für die Notfallversorgung an den Krankenhäusern vorgesehen ist.

„Durch diese wichtige Neuerung werden nicht alle Einrichtungen etwa bei den Personalbemessungsgrenzen über einen Kamm geschoren. Die intensivmedizinischen Stationen unterscheiden sich teilweise sehr stark hinsichtlich ihrer zu versorgenden Patienten, deswegen sollte auch die Ausstattung nach einem Stufenmodell geregelt werden“, erklärte Christian Waydhas, DIVI-Präsidiumsmitglied und Koordinator der neuen Empfeh­lung.

Besonders wichtig ist laut dem neuen Papier die enge Zusammenarbeit des ärztlichen und pflegerischen Be­reichs. Die Strukturempfehlungen legen Wert darauf, dass sich Ärzte wie Pflegefachkräfte auf ihre Kernarbeit – die Patientenversorgung – konzentrieren können.

Dazu macht das Autorenteam Vorschläge, inwiefern zusätzliches Personal etwa Aufgaben in der Adminis­tra­tion, Verwaltung, Dokumentation oder Organisation übernehmen und so entlasten könnte.

„Eine weitere Key Message dieses wichtigen Papiers ist: Wir benötigen noch andere Berufsgruppen, die im intensivmedizinischen Team stark mitwirken und wichtig sind für den Teamerfolg – die Stationsapotheker zum Beispiel“, so Waydhas.

An dem Papier mitgearbeitet haben unter anderem die DIVI-Sektionen Angewandte Pharmakotherapie in der Notfall- und Intensivmedizin, Ethik, Metabolismus und Ernährung, Qualitätssicherung und Ökonomie, Pflege­forschung und Pflegequalität, Perspektive Resilienz und Psychologische Versorgungsstrukturen in der Intensivmedizin.

aha

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung