Windhorst betont Bedeutung des empathischen Arztes
Münster – Bei der Umsetzung der digitalen Medizin bleibt die bilaterale Beziehung zwischen Patient und Arzt ein zentrales Gut. „Die Beratung durch einen Arzt und sein empathisches Verhalten werden auch in einer digitalisierten Welt unersetzlich bleiben“, erklärte der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Theodor Windhorst, im Vorfeld eines Ethik-Forums der Kammer.
Windhorst betonte, die Digitalisierung biete große Potenziale, zum Beispiel mit Operationsrobotern oder telemedizinischen Anwendungen. Allerdings würden diese Entwicklungen das Verhältnis zwischen Arzt und Patienten nachhaltig verändern, so der Kammerpräsident. Er warnte davor, den Arzt zu einem „computerabhängigen Assistenten“ zu degradieren. Computern fehle es bekanntlich an Einfühlungsvermögen für den individuellen Patienten. „Auf einen einfühlsamen Arzt, zu dem man ein tiefes Vertrauensverhältnis hat, wird der Patient auch in Zukunft nicht verzichten wollen“, betonte er.
Der Kammerpräsident wies daraufhin, dass viele Patienten im Internet zu ihren Beschwerden recherchierten, manche erwarteten von dem Arzt nur noch eine „Zweitmeinung“. Häufig sei es den medizinischen Laien aber nicht möglich, die ungefilterten Internetinformationen richtig einzuschätzen und zu deuten.
Laut Windhorst sollten Ärzte daher besondere Kenntnisse über die Chancen und Risiken eines digitalisierten Gesundheitswesens haben und die Patienten durch den „digitalen Dschungel“ begleiten. Dafür müssten sie allerdings in ihrer Ausbildung besser als bisher vorbereitet werden, so der Kammerpräsident.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: