Wirtschaftliche Folgen der Pandemie bedrohen Frieden

London – Die ökonomischen Auswirkungen der Coronapandemie könnten negative Folgen für den Frieden in vielen Ländern haben. Das geht aus dem heute in London veröffentlichten Global Peace Index hervor.
Die Studie der Denkfabrik Institute for Economics and Peace (IEP) bewertet jedes Jahr die Lage in mehr als 160 Ländern der Welt anhand von Kriterien wie beispielsweise Krieg, Terrorismus, Polizeigewalt und Waffenexporten. In diesem Jahr ergänzten die Experten den Bericht zudem um eine Analyse der möglichen Folgen der Coronapandemie auf den Frieden in der Welt.
Insgesamt verzeichnete das IEP weltweit einen Rückgang friedlicher Verhältnisse in neun von zwölf der vergangenen Jahren. Das gilt auch für 2019. „Die Welt ist erheblich weniger friedlich, als sie 2008 war“, hieß es in dem Bericht. Die Coronapandemie dürfte die Situation weiter verschlimmern, schätzen die Experten.
„Das IEP identifiziert die wirtschaftlichen Auswirkungen von Lockdowns als erhebliche Bedrohung für den Frieden“, heißt es in dem Bericht. Deutschland stieg auf dem Ranking der friedlichsten Länder um sechs Plätze nach oben seit dem vergangenen Jahr und steht nun an 16. Stelle.
Die Schweiz ist unverändert auf dem zehnten Platz und Österreich wie im vergangenen Jahr auf Platz vier. Das dem Index zufolge friedlichste Land der Welt ist Island. An letzter Stelle steht Afghanistan.
Die Verbesserung in Deutschland gehe auf eine ganze Reihe von Indikatoren zurück, sagte IEP-Gründer Steve Killelea. Dazu gehörten eine Abnahme von Waffenexporten, eine geringere Zahl an Tötungsdelikten sowie ein Rückgang terroristischer Vorfälle.
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