Wissenschaftler empfehlen COVID-19-Impfung auch nach Sepsis

Berlin – Patienten, die eine Sepsis durchgemacht haben, sollten sich gegen SARS-CoV-2 impfen lassen. Das empfiehlt die Sepsis-Stiftung. Sie betonte, eine überstandene Sepsis sei „keine Kontraindikation für die COVID-19-Impfung“.
Vielmehr sollten sich gerade Sepsis-Überlebende gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 impfen lassen, um eine erneute Sepsis zu verhindern. Nach der bisherigen Datenlage sei die Sorge mancher ehemaliger Sepsis-Patienten unbegründet, dass ihr Immunsystem bei der COVID-19-Impfung überreagieren könnte.
„Es gibt auch keinen Anhaltspunkt dafür, dass das Risiko, allergisch auf eine Impfung zu reagieren, bei ehemaligen Sepsis-Patienten höher ist als bei anderen Menschen“, sagte Konrad Reinhart, Vorsitzender der Sepsis-Stiftung. Grundsätzlich seien Impfungen zwei bis vier Wochen nach einer akuten Sepsis möglich.
Eine Sepsis entsteht bekanntlich, wenn die körpereigenen Abwehrkräfte nicht mehr in der Lage sind, die Ausbreitung einer lokalen Infektion zu verhindern, und die Erreger in den Blutkreislauf eindringen. Durch eine fehlregulierte Aktivierung der Abwehrsysteme werden nicht nur die Erreger bekämpft, sondern auch körpereigenen Organe wie Lunge, Herz und Niere geschädigt. Es kommt zum Multiorganversagen und zum septischen Schock, der unbehandelt nahezu immer tödlich ist.
Laut der Stiftung ist die Vorbeugung von Infektionen, zum Beispiel durch Impfungen, eine der wichtigsten Maßnahmen gegen Sepsis. Die Sepsis-Stiftung rät ehemaligen Sepsis-Patienten dringend, sich impfen lassen, da sie anfälliger für Infektionen seien, die zu einer Sepsis führen könnten.
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