Wissenschaftler untersuchen Auswirkungen von 5G auf Zellen

Bremen – Das Bundesamt für Strahlenschutz finanziert eine Studie von Wissenschaftlern der Jacobs University Bremen zu den möglichen gesundheitlichen Auswirkungen des neuen Mobilfunkstandards 5G. Das Team um Alexander Lerchl, Professor für Biologie und Ethik, wird die Auswirkungen der Wellen auf menschlichen Zellen untersuchen.
Ab dem kommenden Jahr soll die nächste Mobilfunkgeneration 5G verfügbar sein. Sie wird bis zu 100 Mal schneller sein als der bisherige 4G-Standard und ermöglicht Datenübertragungen in Echtzeit. Im ersten Schritt der Einführung werden Frequenzen genutzt, die heute schon beim Mobilfunk üblich sind. In einigen Jahren jedoch kommen neue Frequenzbänder aus den Bereichen zwischen 26 und 28 Gigahertz sowie oberhalb von 40 Gigahertz hinzu.
„Die Absorption der Funkwellen erfolgt ausschließlich in den oberen Hautschichten. Anhand von Zellkulturen der Haut werden wir deshalb untersuchen, ob sich die Geninformationen durch die elektromagnetische Strahlung verändern“, erläuterte Lerchl. An dem Projekt ist auch Marc-Thorsten Hütt, Systembiologe an der Jacobs University, beteiligt. Außerdem beteiligt sich ein Industriepartner daran, der die Expositionsanlagen konzipiert und herstellt.
„Die Expositionsanlagen und das Versuchsdesign sind bei diesen Frequenzen besonders kritisch, um Artefakte zu vermeiden“, betonte Lerchl. Das Bundesamt für Strahlenschutz unterstützt die Studie mit rund 1,1 Million Euro. Sie ist auf rund drei Jahre Laufzeit ausgelegt.
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