Württembergische Versicherung will freiberuflichen Hebammen helfen

Stuttgart – Im Streit um stark gestiegene Tarife für Haftpflichtversicherungen will die Württembergische Versicherung freiberufliche Hebammen unterstützen. Das Stuttgarter Unternehmen aus der Wüstenrot & Württembergische-Gruppe habe eine rund dreiprozentige Beteiligung an dem bisher bestehenden Versicherungskonsortium für die Hebammen-Berufshaftpflicht angeboten, sagte ein Sprecher am Sonntag. Eine konkrete Summe nannte er nicht. Zuvor hatte die Süddeutsche Zeitung darüber berichtet.
Dem Deutschen Hebammenverband zufolge bietet eine Gruppe von Versicherern auf ein Jahr befristet eine Steigerung der Prämien um 20 Prozent an. Eine in der Geburtshilfe tätige freiberufliche Hebamme müsste damit eine Versicherungssumme von mehr als 6.000 Euro pro Jahr bezahlen.
Die Geburtshelferinnen hatten wegen gestiegener Versicherungskosten um ihre Existenz gefürchtet. Das Problem hatte sich verschärft, als die Nürnberger Versicherungsgruppe ankündigte, sich als einer der wenigen Anbieter, die überhaupt noch freiberufliche Hebammen versichern, zum Sommer 2015 aus diesem Markt zurückziehen zu wollen.
Weil eine Dauerlösung aber nach wie vor nicht in Sicht ist, machten mehrere Tausend Menschen am Samstag in Berlin auf die Problematik aufmerksam. Dankesbriefe von Eltern an die Geburtshelferinnen hingen vor dem Kanzleramt. Nach Angaben der Veranstalter kamen rund 4.000 Menschen zur Demonstration, die Polizei sprach von etwa 2.000.
Unklar bleibt außerdem, wie die Mehrkosten von den Krankenkassen ausgeglichen werden können. Auslöser für die höheren Tarife von Haftpflichtversicherungen sind die hohen Schadensersatz-Summen, die Versicherungen im Fall von Fehlern der Hebammen leisten müssen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: