Ausland

Zahl bestätigter Omikron-Fälle in Dänemark sprunghaft gestiegen

  • Montag, 6. Dezember 2021
/picture alliance, PA Wire, Nick Potts
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Kopenhagen – In Dänemark ist die Zahl der bestätigten Infektionen mit der neuen Coronavirusvariante Omikron sprunghaft gestiegen. Wie das staatliche Gesundheitsinstitut SSI heute mitteilte, wurden mit­tlerweile 261 Infektionen mit der Variante des Coronavirus entdeckt.

Darunter waren 73 Fälle, die per Gesamtgenomsequenzierung nachgewiesen wurden, sowie 188 per Varianten-PCR-Test bestätigte Infektionen. Man finde eine stetig steigende Zahl an Omikron-Fällen in Dänemark, schrieb das Institut dazu. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Gesamtwert in der täglich aktualisierten Aufstellung bei 183 gelegen.

Die ersten Omikron-Fälle in Dänemark waren am 28. November bestätigt worden. Sie waren bei zwei Personen entdeckt worden, die mit dem Flugzeug aus Südafrika eingereist waren. Im südlichen Afrika war die Variante zuvor erstmals aufgetreten.

Mehrere der dänischen Omikron-Fälle werden mittlerweile auf ein DJ-Konzert am 27. November in Aal­borg zurückgeführt: Wie der Sender TV2 Nord unter Berufung auf Behördenangaben berichtet hatte, sind unter den knapp 1.500 Besuchern des Konzerts bislang zehn Omikron-Fälle aufgetaucht.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Ritzau ist einer der Fälle per Gesamtgenomsequenzierung bestä­tigt worden, die anderen neun wurden per Varianten-PCR-Test nachgewiesen. Diesen Test betrachten die Dänen beim Nachweis der Omikron-Variante nun als so sicher, dass sie damit registrierte Fälle, die zuvor als „Verdachtsfälle“ galten, mittlerweile als nachgewiesen auflisten.

SSI-Chef Henrik Ullum hatte sich schon am Wochenende besorgt darüber gezeigt, dass es in Dänemark inzwischen Infektionsketten gebe, die nicht im Zusammenhang mit Reiseaktivitäten stünden.

Omikron weist im Vergleich zum bisher gängigen Coronavirus 32 Mutationen auf, so dass eine höhere Übertragbarkeit befürchtet wird. Die neue Variante war vor gut einer Woche von Wissenschaftlern in Südafrika entdeckt worden.Seither wurde sie in immer mehr Ländern nachgewiesen, darunter Deutsch­land.

Wie viele andere Länder hatte Dänemark wegen der Omikron-Variante kürzlich seine Coronaschutz­maß­nahmen ausgeweitet. Am vergangenen Montag trat erneut eine Maskenpflicht in öffentlichen Ver­kehr­s­mitteln, Geschäften und Gesundheitseinrichtungen in Kraft. Am Mittwoch führte Dänemark ver­pflich­ten­de Coronatests für Reisende aus Dubai und Doha ein, nachdem eine Infektion mit dem Omikron bei einem aus Katar eingereisten Menschen nachgewiesen worden war.

Auch die britische Regierung verschärft wegen der Omikron-Variante erneut die Einreisebestimmungen. Ab morgen müssen alle Reisenden schon bei der Einreise einen negativen Coronatest vorlegen, wie das Gesundheitsministerium vorgestern Abend bekanntgab. Die Zahl der bestätigten Omikron-Fälle im Vereinigten Königreich erhöhte sich gestern auf insgesamt 246. Binnen 24 Stunden wurden 86 neue Fälle gemeldet.

Vor dem Hochschnellen der Zahlen in Dänemark waren nach Angaben der EU-Krankheitsbekämpfungs­behörde ECDC aus dem Europäischen Wirtschaftsraum, zu dem neben der EU auch Norwegen, Island und Liechtenstein gehören, insgesamt 182 Omikron-Infektionen verzeichnet worden.

Nach ECDC-Angaben von gestern wurden inzwischen in 17 Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums Omikron-Infektionen nachgewiesen. In Portugal gibt es demnach 34 Fälle, in Norwegen 19 und in den Niederlanden 18. Dahinter folgt Deutschland mit 15 Omikron-Fällen.

Die meisten Betroffenen, die sich mit der Omikron-Variante infizierten, seien zuvor in afrikanische Länder gereist, erklärte das ECDC. In mehreren Ländern, darunter Deutschland, seien aber auch Infektionen fest­gestellt worden, bei denen es keine Verbindung zu Regionen gebe, die als Virusvariantengebiete gelten. Dies deute darauf hin, dass es in diesen Ländern unentdeckte lokale Omikron-Übertragungen gebe.

afp/dpa

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