Politik

Zahl der ambulant behandelten Typ-2-Diabetiker deutlich gestiegen

  • Montag, 28. August 2017
/tunedin, stock.adobe.com
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Berlin – Die Abrechnungsdaten für ambulante Behandlungen der gesetzlich kranken­versicherten Patienten in Deutschland zeigen eine deutliche Zunahme von Typ-2-Diabetes. Darauf hat das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) im Rahmen des Versorgungsatlas hingewiesen.

Wurden 2009 demnach noch rund 6,1 Millionen gesetzlich versicherte Patienten wegen Diabetes mellitus Typ 2 behandelt, waren es 2015 knapp sieben Millionen. Dies entspricht einem Anstieg von etwa 14 Prozent innerhalb von sechs Jahren. Privat Versicherte sind in dieser Statistik nicht berücksichtigt.

Besonders ab dem Alter von 40 Jahren nimmt das Diabetesrisiko von Jahr zu Jahr deutlich zu, wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen. In der Gruppe der 60- bis 65-Jährigen war 2015 mehr als jeder fünfte (21,8 Prozent) Mann Diabetiker, bei den Frauen lag der Anteil in dieser Altersgruppe bei 14,7 Prozent.

Bei den jüngeren Altersgruppen liegen die Erkrankungsraten der Jahre 2009 und 2015 noch recht nah beieinander. In der Altersgruppe der 20- bis 25-Jährigen ist die Erkran­kungshäufigkeit für Diabetes nahezu unverändert und liegt bei 0,5 Prozent. Bei den 35- bis 40-Jährigen sind es etwas weniger als zwei Prozent der Bevölkerung, wobei Männer bei etwa zwei Prozent liegen und Frauen bei 1,5 Prozent.

Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) hatte im Mai dieses Jahres auf den deutli­chen Anstieg der Diabetes-Typ-2-Erkrankungen hingewiesen. „Bisherige Initiativen gegen Diabetes Typ 2 haben ihr Ziel verfehlt“, sagte der Geschäftsführer der DDG, Dietrich Garlichs. Nötig sei eine nationale Diabetesstrategie. Die Fachgesellschaft fordert, dass diese im nächsten Koalitionsvertrag aufgenommen wird.

hil

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