Vermischtes

Zahl der Anträge auf Kinderwunsch­behandlungen in Niedersachsen stabil

  • Mittwoch, 27. Dezember 2017
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Hannover – Bei Förderungen von Kinderwunschbehandlungen bleibt die Zahl der Anträge in Niedersachsen in diesem Jahr weitestgehend auf ähnlichem Niveau. Die genehmigten Förderanträge von 2.405 Paaren lagen bis Anfang Dezember 2017 bei 3.066, wie das Sozialministerium auf Anfrage mitteilte. Weil einige Frauen mehrmals behandelt wurden, gibt es mehr Anträge als Paare. Im Vergleich zum gesamten Vorjahr gab es bis Anfang Dezember rund 300 Anträge weniger.

Niedersachsen fördert künstliche Befruchtungen seit 2013. Voraussetzung für die teilweise Kostenübernahme durch das Land ist, dass Frauen zwischen 25 und 40 Jahren alt sind. Ehepaare erhalten die Hälfte des Eigenanteils, Unverheiratete bekommen eine Förderung über ein Viertel. Einen Teil trägt meist die Krankenkasse. Niedersachsen hatte die finanziellen Hilfen Anfang 2016 auf unverheiratete Paare ausgeweitet. Vorher mussten sie die Kosten selbst tragen. Die Richtlinie wurde zuletzt bis Ende 2019 verlängert.

Neben Niedersachsen zahlen auch Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern. Der Bund unterstützt jedes Paar in diesen Ländern noch einmal mit dem gleichen Betrag. Die Summen haben sich in Niedersachsen im Jahres­vergleich nur wenig verändert.

Förderung sinnvoll

Die übernommenen Kosten – von Land und Bund zusammen – schwankten von 2013 bis 2016 zwischen jeweils knapp 2,4 und 2,9 Millionen Euro. Eine Förderung sei sinnvoll, weil sonst nur wohlhaben­de Paare sich eine künstliche Befruchtung leisten können, sagte Cordula Schippert. Sie leitet seit acht Jahren die Abteilung Reproduktionsmedizin der Klinik für Frauen­heilkunde und Geburtshilfe der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).

„Es kommen immer mehr ungewollt kinderlose Paare, um sich behandeln zu lassen“, berichtet die Oberärztin. Auch die Menge von Therapiezyklen sei zuletzt gestiegen. Bundesweit waren es 2016 mehr als 100.000. 2014 lag die Zahl noch bei 88.000.

Einer der Hauptgründe dafür, dass Paare beim Thema Nachwuchs künstlich nachhelfen wollen: Frauen mit Kinderwunsch werden immer älter. Im Durchschnitt bringen Mütter in der Europäischen Union mit 29 Jahren ihr erstes Kind zur Welt. Die Frauen, die wegen eines Kinderwunsches behandelt werden, sind im Schnitt 35 Jahre alt.

dpa

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