Zahl der Auszubildenden in der Pflege steigt

Wiesbaden – Die Zahl der Auszubildenden in den Pflegeberufen hat sich erhöht. Wie das Statistische Bundesamt heute in Wiesbaden mitteilte, haben sich im vergangenen Jahr rund 56.300 Menschen in Deutschland für eine Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau entschieden. Das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt befanden sich zum Ende des Jahres 2021 rund 102.00 Personen in der Ausbildung.
Die drei Jahre dauernde Pflegeausbildung war 2020 reformiert worden. Seitdem gibt es eine einheitliche Ausbildung für Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege. Im dritten Ausbildungsjahr können die Auszubildenden sich für die Fortsetzung der generalistischen Ausbildung entscheiden oder ihren Schwerpunkt auf die Pflege alter Menschen oder die Versorgung von Kindern legen und einen Abschluss als Altenpfleger/in bzw. Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in erwerben.
Die Vorsitzende des Deutschen Pflegerates, Christine Vogler, sprach von einem guten Signal. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagte sie. Trotz aller Probleme im Pflegeberuf steige offenbar das Bewusstsein dafür, dass die Pflege ein sinnvoller und vielfältiger Beruf mit hoher Zukunftsperspektive sei.
Vogler mahnte zugleich zur Vorsicht: Schon vor der Reform hätten 20 bis 25 Prozent der Teilnehmer ihre Ausbildung abgebrochen. Es gebe noch keine belastbaren Zahlen darüber, wie die Bewerber mit der neuen Ausbildung zurechtkämen.
Wie im Vorjahr waren 76 Prozent der Auszubildenden weiblich. Etwa 18 Prozent der Ausbildungen zur Pflegefachfrau beziehungsweise zum Pflegefachmann wurden 2021 erst im Alter ab 30 Jahren aufgenommen, 2020 hatte dieser Anteil bei 17 Prozent gelegen. Rund sieben Prozent der Ausbildungen wurden 2021 wie 2020 erst im Alter ab 40 Jahren begonnen.
Vogler sagte dazu, es gebe in jedem Jahr eine Anzahl von Menschen, die aus anderen Berufen in die Pflege wechselten, weil sie den Umgang mit Menschen als sinnvolle Alternative empfänden.
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