Zahl der Coronatoten im Iran steigt auf mehr als 20.000

Teheran – In weniger als einem Monat sind im Iran mehr als 500 Patienten nach einer Coronainfektion gestorben. Damit ist die Zahl der Coronatoten laut Gesundheitsministerium auf mehr als 20.000 gestiegen.
Die aktuelle Zahl der bisher nachgewiesenen Infektionen liegt bei über 350.000, sagte Ministeriumssprecherin Sima Lari gestern im Staatsfernsehen. Bußgelder, insbesondere gegen Maskenverweigerer, sollen laut Lari die Steigerung der Fallzahlen nun stoppen.
Nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums hat die Bevölkerung nach den Lockerungen die Hygienevorschriften und die Pandemie nicht mehr ernstgenommen.
Daher gibt es diesbezüglich auch Differenzen zwischen Wissenschaftlern und Politikern. „Die gibt es in der ganzen Welt, hier im Iran auch“, sagte Aliresa Sali, der Coronabeauftragte für die Hauptstadt Teheran.
Derzeit beziehen sich laut Sali die Differenzen vor allem auf religiöse Zeremonien mit großer Menschenansammlung, Wiedereröffnung der Schulen sowie akademische Aufnahme- und Abschlussprüfungen.
Präsident Hassan Ruhani will Normalität, aber genau davor warnen die Experten. Sali ist der Auffassung, dass die Politik auf die Wissenschaft hören sollte. Die Gesundheit der Menschen sei schließlich wichtiger als die politisch-wirtschaftlichen Aspekte, so der Spezialist für Neurochirurgie.
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