Vermischtes

Zahl der Gewebespenden steigt

  • Freitag, 31. Mai 2024
Heute stammen mehr als 90 Prozent der Gewebespenden, wie etwa Augenhornhaut, von Menschen, die an einem Herz-Kreislauftod verstorben sind. /DGFG
Augenhornhaut /DGFG

Hannover – Die Bereitschaft zur Gewebespende ist hoch. Das zeigt der heute veröffentlichte Jahresbericht 2023 der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG). Demnach konnte die Gesellschaft im vergangenen Jahr 3.505 Gewebespenden realisieren und 7.572 Menschen mit einem Gewebetransplantat versorgen. Damit stieg die Zahl der Gewebespenden im Vergleich zu 2022 um 13 Prozent.

Trotz der positiven Entwicklung sieht die DGFG bei der Meldung potenzieller Gewebespender jedoch noch deutlich Luft nach oben. „Würden alle Kliniken in Deutschland ihre Verstorbenen einer Gewebeeinrichtung wie der DGFG melden, müsste es keine Wartelisten oder Engpässe in der Versorgung mit Gewebetransplantaten geben“, sagte DGFG-Geschäftsführer Martin Börgel.

Zudem könnten sich nicht nur Kliniken in der Gewebespende engagieren: Da eine Gewebespende im Unter­schied zur Organspende auch nach Herz-Kreislauf-Tod möglich ist, im Falle der Augenhornhaut sogar bis zu 72 Stunden nach Todeseintritt, kommt eine Gewebespende auch bei Verstorbenen in zum Beispiel Pflege- oder Palliativeinrichtungen, in Hospizen oder Bestattungsinstituten infrage, so die DGFG.

Vor diesem Hintergrund forderte die Fachgesellschaft mehr Aufklärungsarbeit und Sensibilisierung für das Thema. Denn die Gewebespende, ihre Voraussetzungen und ihre Organisation seien vielen Menschen nach wie vor unbekannt.

Mit 32 Standorten in der Gewebespendenkoordination und einem Netzwerk aus 14 Gewebebanken für die Aufbereitung von Augenhornhäuten, Herzklappen, Blutgefäßen, Amnionmembranen, Knochen, Sehnen und Bändern zählt die DGFG zu den größten Gewebeeinrichtungen Deutschlands.

hil/sb

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung