Vermischtes

Rekord: Rund 3.000 Menschen spendeten vergangenes Jahr Gewebe

  • Montag, 2. Januar 2023
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Hannover – So viele Menschen wie nie haben im vergangenen Jahr Gewebe gespendet – es waren 3.070, wie die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) gestern mitteilte. Die Koordinatorinnen und Koordinatoren führten demnach rund 7.900 Aufklärungsgespräche mit Spenderinnen und Spendern oder Angehörigen; am Ende standen 3.367 Zustimmungen.

Mehr gespendet als im Vorjahr wurden laut DGFG Augenhornhäute, was dagegen fehle, seien „lebensrettende Herzklappen“. Grund dafür sei insbesondere der Rückgang in der Organspende, aus der noch immer der Großteil an Herzklappen gewonnen werde.

Die gemeinnützige Gesellschaft habe nur 144 Herzklappen zur Transplantation vermitteln können, zehn weniger als im Vorjahr. „Bei mehr als 300 Anfragen für eine Herzklappe ist das bedeutend zu wenig“, erklärte DGFG-Geschäftsführer Martin Börgel. Gerade junge Patientinnen und Patienten seien auf humane Herzklappen angewiesen, die mitwachsen können und keine blutverdünnenden Medikamente erfordern.

Eine Gewebespende ist im Unterschied zur Organspende nicht an die Hirntoddiagnostik gebunden. Eine Entnahme von Herzklappen und Gefäßen ist bis zu 36 Stunden, eine Augenhornhautspende bis zu 72 Stunden nach Todeseintritt möglich, wie die DGFG erklärte. Eine Herzklappe müsse nicht wie ein Herz binnen vier Stunden implantiert werden.

Die DGFG fördert seit 1997 die Gewebespende und -transplantation in Deutschland. Auf Basis des Gewebegesetzes von 2007 sind alle Tätigkeiten und Ablaufprozesse der Gewebespende gesetzlich geregelt. Die DGFG vermittelt ihre Transplantate über eine zentrale Vermittlungsstelle mit einer bundesweiten Warteliste. Jede medizinische Einrichtung in Deutschland kann Gewebe von der DGFG beziehen.

afp

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