Ausland

Zikaausbruch in indischem Bundesstaat Kerala versetzt Behörden in Sorge

  • Montag, 12. Juli 2021
/smuay, stock.adobe.com
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Neu Delhi – Mehr als ein Dutzend Infektionen mit dem Zikavirus haben die Behörden des südindischen Bundesstaates Kerala in Alarmzustand versetzt. Unter den 14 Infizierten sei auch eine Schwan­gere, teil­ten die örtlichen Behörden kürzlich mit. Sie werde nun in einem Krankenhaus in Thiruvananthapuram, der Hauptstadt von Kerala, behandelt.

Die Schwangere war am vergangenen Donnerstag positiv auf das Zikavirus getestet worden, wie Keralas Gesundheits­ministerin Veena George sagte. Bei dem ungeborenen Kind sei die Infektion nicht nachge­wie­sen worden.

13 weitere Infektionen wurden am vergangenen Freitag registriert. Bei den Betroffenen handele es sich um Beschäftigte im Gesundheitswesen. Sie würden medizinisch betreut, ihr Zustand sei stabil.

Das Zikavirus wird meist von Stechmücken der Art Aedes Aegypti übertragen, kann aber auch durch Ge­schlechtsverkehr weitergegeben werden. Bei ungeborenen Kindern kann es Mikrozephalie auslösen.

Bei Erwachsenen wird das Virus unter anderem mit der seltenen Nervenkrankheit Guillain-Barré-Syn­drom in Verbindung gebracht. Symptome einer Zika-Infektion sind Fieber, Hautausschlag, Bindehaut­entzündung sowie Muskel- und Gelenkschmerzen. Die Krankheit verläuft nur selten tödlich.

Die Behörden in Kerala entsandten Mitarbeiter an den Ausbruchsort, die die Lage beaufsichtigen sollen. Außerdem wurden Chemikalien gegen Mücken versprüht.

Indien hatte bereits in den Jahren 2017 und 2018 Zikaausbrüche verzeichnet. Damals wurden aus den Bundesstaaten Gujarat und Rajasthan im Westen sowie Madhya Pradesh im Zentrum des Landes hun­derte Infektionen gemeldet.

In Kerala sind es nun aber die ersten Fälle. Der Bundesstaat hat derzeit auch mit der Coronapandemie zu kämpfen. Mit mehr als 13.000 Fällen meldete Kerala am vergangenen Freitag die landesweit höchste Zahl an Coronaneuinfek­tionen.

afp

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