Zwei Pflegeeinrichtungen pro Tag mussten Insolvenz anmelden oder schließen

Berlin – Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) hat bis Mitte Dezember 783 Insolvenzen und Schließungen in der Altenpflege verzeichnet. Das gab der AGVP bekannt. Er mahnt angesichts zunehmender Versorgungsprobleme eine Generalüberholung der Vergütung von Pflegeleistungen an.
„2023 mussten täglich zwei Pflegeeinrichtungen Insolvenz beantragen oder schließen. Jede Insolvenz bedeutet eine tiefe Verunsicherung für Pflegebedürftige, sowohl in ambulanter Betreuung als auch in Pflegeheimen“, erklärte AGVP-Präsident Thomas Greiner gestern.
Die Insolvenzwelle und der damit einhergehende Abbau von Pflegeplätzen seien „keine unkontrollierbaren Naturkatastrophen, sondern das gemeinsame Resultat der Pflegepolitik der letzten Jahre und der Verantwortungslosigkeit der Pflegekassen“. Diese würden sich ihrem gesetzlichen Auftrag entziehen, eine angemessene pflegerische Versorgung zu gewährleisten.
Der AGVP-Präsident forderte eine umfassende Überarbeitung der Vergütung von Pflegeleistungen. „2024 wird ein entscheidendes Jahr für die Altenpflege. Wenn die altenpflegerische Versorgung für die kommenden Jahrzehnte erhalten werden soll, muss die Politik aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen.“
Die Rahmenbedingungen müssten so angepasst werden, dass die Versorger in der Lage sind, flächendeckend gute Pflege zu garantieren.
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