Vermischtes

Zwei Tote durch falsche Arznei: Behörden gehen von Unglück aus

  • Donnerstag, 20. September 2018
/nattanan, stockadobecom
/nattanan, stockadobecom

Göppingen – Nach der mutmaßlichen Verwechslung von Infusionslösungen bei einer Klinik in Göppingen mit zwei Todesfällen geht es den anderen vier betroffenen Patienten wieder besser. Die drei Männer im Alter von 69, 78 und 80 Jahren sowie die 55 Jahre alte Frau werden keine gesundheitlichen Folgeschäden davontragen, wie Matthias Fischer, der Chefarzt der Anästhesie der Klinik, heute mitteilte. Bei ihnen sowie einer 62 Jahre alten Frau und einem dem 78 Jahre alten Mann war in der Nacht zum Mittwoch von einer Pflegekraft mutmaßlich eine falsche Infusion verabreicht worden. Klinik und Polizei gehen von einem Unglücksfall aus.

Bei einem späteren Rundgang in der Nacht sei ein Patient leblos im Bett aufgefunden worden, teilte der Medizinische Geschäftsführer der Alb-Fils-Kliniken, Ingo Hüttner mit. Bei den gestorbenen Patienten handelt sich um eine 62-Jährige und einen 78-Jährigen. Die Frau sei wegen einem Wirbelsäulenleiden und der Mann wegen einer Hüft­operation in Behandlung gewesen, sagte der Chefarzt. Auf dem Stockwerk waren in jener Nacht drei examinierte Pflegekräfte tätig und für 63 Patienten zuständig. Es sei eine ganz normale Nacht gewesen und es habe auch keine übermäßigen Zugänge gegeben, sagte Hüttner.

Der Chef des Aufsichtsrats des Krankenhauses, Landrat Edgar Wolff, und auch die Klinik selber sprachen von einem tragischen Unglücksfall. Der Pflegekraft sei offensichtlich ein fataler Fehler widerfahren, sagte Wolf. Die betroffene Mitarbeiterin gilt nach Angaben der Klinikleitung als sehr erfahren und ist seit über 25 Jahren bei dem Klinikum beschäftigt. Die Behörden ermitteln gegen die Frau wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung. Es deutete zunächst nichts darauf hin, dass die Pflegerin mit Vorsatz gehandelt hat.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung