Politik

Darmkrebs­früherkennung: Krankenkassen erstatten neuen Test

  • Donnerstag, 30. März 2017

Düsseldorf/Berlin – Ab April erstatten die gesetzlichen Krankenkassen den immunologi­schen fäkalen Test „iFOBT“ zum Nachweis von okkultem Blut im Stuhl. Der Test beruht auf einer Antikörper-Reaktion mit dem menschlichen Blutfarbstoff Hämoglobin und hat sich in Studien als zuverlässiger erwiesen als der bisherige Guajak-Test.

Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrank­heiten (DGVS) rät Menschen ab 50 Jahren, regelmäßig zur Darmkrebsvorsorge zu geh­en. Der iFOBT sollte ab dem Alter von 50 Jahren einmal jährlich erfolgen. Spätestens ab 55 Jahren empfiehlt die Fachgesellschaft alle zehn Jahre eine Darmspiegelung.

„Weil die Antikörper nur auf menschliches Hämoglobin reagieren, ist der iFOBT deutlich weniger störanfällig als der Guajak-Test“, erläuterte der DGVS-Experte Thomas Seuffer­lein, ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Ulm.

Beim Ablauf des Screenings ergeben sich Änderungen: Zwar gibt der Arzt wei­terhin den Test an den Patienten aus und erklärt die Durchführung. Die Aus­wer­tung wird künftig je­doch nicht mehr in den Arztpraxen, sondern in Spezialla­bo­ren stattfinden. Wie bisher wird der Pa­tient nur bei einem positiven Befund kon­taktiert. „Eine zentrale Evaluierung der Ergebnisse wie bei der Vorsorgekolos­ko­pie ist für den iFOBT seitens des Ge­mein­sa­men Bundesausschusses bislang noch nicht geplant“, erläuterte Wolff Schmiegel, Direk­tor der medizinischen Universitäts­klinik Knappschaftskrankenhaus Bochum. Die DGVS empfiehlt unbedingt, dies nachzu­holen.

Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 73.000 Menschen an Darmkrebs. Bei Männ­ern ist Darmkrebs die dritthäufigste Krebserkrankung, bei Frauen die zweithäufigste.

hil

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