Ärzteschaft

Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe trennt sich von Vorstandsmitglied

  • Montag, 12. Februar 2024
/KVWL
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Dortmund – Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) hat sich zum 7. Februar von Vorstands­mitglied Thomas Müller getrennt. Das gab die jetzt KVWL bekannt.

Grund sind offenbar wirtschaftliche Entscheidungen. Der KV zufolge hat die Körperschaft „eigenes Vermögen in relevanter Höhe in verschiedenen Vermögensanla­gen, insbesondere jedoch im Immobiliensektor, inves­tiert“.

Das sei ein grundsätzlich übliches und zulässiges Vorge­hen bei den Kassenärztlichen Vereinigungen, hieß es. Allerdings drohten nun angesichts der jüngsten Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt einigen dieser Kapi­talanlagen Verluste, schreibt die KVWL weiter. Worum genau es sich bei den Investitionen handelt, sagte die KV nicht.

Die Verantwortung für den Bereich der Kapitalanlagen sei „in neue Hände gegeben worden“. Müller sei des­halb von seinen Aufgaben entbunden worden. Die Erfüllung der öffentlichen-rechtlichen Aufgaben der KVWL sei nicht beeinträchtigt, hieß es weiter.

Um wie viel Geld es geht, ist derzeit unklar. Die Höhe der tatsächlichen Verluste könne „erst nach einer sach­verständigen Bewertung näher beziffert werden“. Durch organisatorische Maßnahmen wirke die KVWL dieser Entwicklung bereits entgegen.

Ein sachgerechtes Management zur Bewertung und gegebenfalls Umstrukturierung der betroffenen Kapital­an­lagen sei durch den Vorsitzenden der Vertreterversammlung, Ulrich Oeverhaus, organisiert worden. Die KVWL befinde sich zudem in „enger Abstimmung mit der für sie zuständigen Rechtsaufsicht“.

Der Vorstand des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe zeigte sich irritiert und besorgt. Er forderte die Einset­zung eines Untersuchungsausschusses, der die Rolle des Gesamtvorstandes, aber auch die Rolle der verschie­denen Gremien innerhalb der KVWL beleuchten soll.

„Wir werden als Hausärzteverband eine lückenlose Aufklärung vorantreiben und maximale Transparenz her­stellen“, sagte Jens Grothues, stellvertretender Vorsitzender des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe und Mitglied der Vertreterversammlung der KVWL. Wenn klar sei, wie es zur aktuellen Lage habe kommen können, müssten Konsequenzen folgen.

may/EB

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