26 Fässer in Gorleben angerostet oder beschädigt

Gorleben – Rund ein Jahr vor der geplanten Räumung des Abfalllagers Gorleben hat eine Inspektion ergeben, dass von den 1.309 Fässern mit radioaktivem Müll 26 angerostet oder beschädigt waren. Dies geht aus einer Antwort des niedersächsischen Umweltministeriums auf eine Anfrage der Landtagsabgeordneten Miriam Staudte (Grüne) hervor.
Untersucht wurden die Fässer in der Zeit von März 2016 bis Februar 2017. 17 der beanstandeten Behälter waren korrodiert, bei den übrigen wurden Deformierungen oder abgeplatzte Farbe festgestellt. Zwei der Fässer wurden 2017 geöffnet, um den Ursachen auf den Grund zu gehen. Es zeigte sich, dass bei der Konditionierung, bei der radioaktive Stoffe vor der Verpackung in einen chemisch stabilen Zustand gebracht werden, noch eine Restfeuchtigkeit geblieben war. Diese führte dazu, dass der Fassboden anfing zu rosten.
Der vom Umweltministerium beauftragte Sachverständige habe bei keinem der beschädigten Fässer eine Kontamination der Behälteroberfläche festgestellt, teilte ein Sprecher des Betreibers mit. Alle Fässer seien in Stahlblechcontainer verpackt worden. Manche wurden bereits abtransportiert, bei anderen stehe dies noch aus.
Die Fässer beinhalten nicht nur Abfälle aus Atomkraftwerken, sondern beispielsweise auch schwach radioaktives Material aus Forschung und Industrie. Sie waren 1999 für eine Frist von 20 Jahren in Gorleben eingelagert worden und müssen laut Vertrag bis Juni 2019 entfernt werden. Bis Ende März waren nach Angaben des Umweltministeriums 725 Behälter wieder ausgelagert worden. Die restlichen Fässer sollen ins Transportbehälterlager Ahaus gebracht werden.
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