27 Vorschläge der CSU im Kampf gegen den Ärztemangel
München – Die CSU will den Ärztemangel in ländlichen Regionen mit einem umfassenden Forderungskatalog bekämpfen. Das entsprechende Antragspaket mit 27 Einzelanträgen stellte die CSU-Fraktion gestern im Landtag in München vor. Unter anderem fordert die CSU, die Zahl der Medizinstudienplätze in allen Bundesländern jeweils um mindestens zehn Prozent zu erhöhen.
Die Staatsregierung soll bayerische Universitäten bitten, an allen medizinischen Fakultäten einen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin einzurichten. Zudem soll das Fach Allgemeinmedizin innerhalb des Studiums gestärkt werden. Erneuert wird auch die Forderung nach einer „Landarztquote“: Fünf Prozent der Studienplätze sollen an Bewerber gehen, die sich verpflichten, als Hausarzt in Regionen zu arbeiten, die unterversorgt sind oder in denen eine Unterversorgung droht. Stipendienprogramme sollen ausgeweitet werden.
Hintergrund ist, dass trotz leicht steigender Ärztezahlen in manchen ländlichen Regionen schon heute Ärzte fehlen. Von den 414 Hausärzten, die im vergangenen Jahr in Bayern in den Ruhestand gegangen sind, hatten nach Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern 87 zunächst keinen Nachfolger für ihre Praxis gefunden.
„Es wird immer schwieriger, Nachfolger für Hausarztpraxen zu finden - und zwar nicht nur im ländlichen Raum“, warnte der stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Landtag, Bernhard Seidenath. Es gehe „um die Daseinsvorsorge in Bayern“.
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