Fachkommission legt Ausbildungspläne für die Pflege vor

Berlin – Rund ein halbes Jahr vor dem Start der neuen generalistischen Pflegeausbildung wird diese auch inhaltlich mit Leben gefüllt: Eine Fachkommission hat jetzt Rahmenlehr- und Rahmenausbildungspläne an das Bundesgesundheits- (BMG) und das Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) übergeben. „Voraussetzung für gute Pflege sind gute Fachkenntnisse. Deshalb haben wir die Pflegeausbildung umfassend modernisiert“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).
Das im Sommer 2017 in Kraft getretene Pflegeberufegesetz sieht vor, dass alle Auszubildenden zwei Jahre lang eine gemeinsame, generalistisch ausgerichtete Ausbildung erhalten, in der sie einen Vertiefungsbereich in der praktischen Ausbildung wählen.
Auszubildende, die im dritten Ausbildungsjahr die generalistische Ausbildung fortsetzen, erwerben den Berufsabschluss „Pflegefachfrau“ beziehungsweise „Pflegefachmann“. Auszubildende, die ihren Schwerpunkt in der Pflege alter Menschen oder der Versorgung von Kindern und Jugendlichen sehen, können wählen, ob sie – statt die generalistische Ausbildung fortzusetzen – einen gesonderten Abschluss in der Altenpflege oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflege erwerben wollen. Die neue Ausbildung soll ab 2020 gelten.
„Erstmals gibt es bundesweite Rahmenpläne für die Ausbildung in der Pflege. Das ist ein wichtiger Schritt, damit die Pflegeberufereform erfolgreich umgesetzt werden kann. Die Rahmenpläne helfen den Pflegeschulen und Trägern der praktischen Ausbildung bei der Ausgestaltung der Ausbildungsinhalte“, sagte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) zu der jetzt vorliegenden Arbeit der Fachkommission.
Die Rahmenpläne enthalten konkrete Vorschläge für die inhaltliche Ausgestaltung der neuen Pflegeausbildungen. Sie werden jetzt geprüft und den Pflegeschulen beziehungsweise den Trägern der praktischen Ausbildung danach kostenfrei zur Verfügung gestellt. „Die Rahmenpläne entfalten als Orientierungshilfe zur Umsetzung der Ausbildung nach dem Pflegeberufegesetz und der Pflegeberufe-Ausbildungs- und Prüfungsverordnung empfehlende Wirkung für die Lehrpläne der Länder und die schulinternen Curricula der Pflegeschulen“, hieß es aus den beiden Ministerien.
Schätzungen zufolge gibt es derzeit rund 6.000 Ausbildungsplätze in der Kinderkrankenpflege und 130.000 in der Kranken- und Altenpflege. Die Zahl der Menschen, die eine Pflegeausbildung machen wollen, stieg zuletzt an. Zum Schuljahr 2016/17 haben bundesweit etwa 63.200 Jugendliche eine Berufsausbildung im Bereich Pflege begonnen.
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